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Einkaufspolitik

Teilgebiet der Unternehmenspolitik, das sich mit der Bestimmung von Zielen des Einkaufs und der Festlegung von Instrumenten zur Zielverwirklichung befaßt. Wesentliche Ziele der Einkaufspolitik sind die Sicherung der Versorgung mit dem in quantitativer und qualitativer Hinsicht richtigen Material sowie die Minimierung der damit verbundenen Kosten. Die Gewichtung der einzelnen Ziele erfolgt in Abstimmung mit der Unternehmenspolitik. - Teilbereiche: 1. Die Kontraktpolitik beinhaltet die vertragliche Ausgestaltung des Einkaufs sowie die Festlegung von Preisen, Konditionen und Gewährleistungsansprüchen. Mögliche Vertragsformen sind Rahmenverträge, Abrufverträge und Sukzessivlieferungsverträge. Während bei Rahmenverträgen die Qualität der Ware und die Liefer- und Zahlungsbedingungen festgelegt werden, beinhalten Abrufverträge zusätzlich Spannbreiten bzgl. des Preises und der Liefermenge, die innerhalb eines festgelegten Zeitraumes abgenommen werden muß. Darüber hinausgehende Vereinbarungen bzgl. der Lieferzeitpunkte werden in Sukzessivlieferungsverträgen getroffen. Inhalt der Preisgestaltung ist die Bildung fixer oder variabler Preise. Variable Preise können sich z. B. an den tagesüblichen Listen- bzw. Börsenpreisen orientieren oder durch Bindung an Lohn- oder Rohstoffindizes an Veränderungen in der Kostenstruktur der Lieferanten. Eine weitere Einflußmöglichkeit auf den Einkaufspreis ist die Vereinbarung von Preiskonditionen, die z. B. die Gewährung von Rabatten, Boni oder Skonti festschreiben. Gewährleistungsansprüche beschreiben das Recht auf Wandlung, Lieferung mangelfreier Ware, Preisminderung oder Schadensersatz, soweit die Ware zum Zeitpunkt des Gefahrenüberganges fehlerbehaftet war. Gewährleistungsansprüche können durch die Festlegung zugesicherter Eigenschaften der Ware im Kaufvertrag oder durch den Abschluß eines Garantievertrages abgesichert werden. - 2. Lieferantenpolitik: Teilbereiche sind die Lieferantenauswahl (bzw. -bevorzugung), die Lieferantenbeeinflussung und die Festlegung der Form organisatorischer Zusammenarbeit mit dem Lieferanten. a) Einflußfaktoren auf die Lieferantenauswahl sind Preis und Qualität der Ware, Preis- und Lieferkonditionen (Lieferservice) und die Möglichkeit zu Gegengeschäften. Entscheidungstatbestände der Lieferantenauswahl sind Anzahl und Größe der Lieferanten. Während ein Lieferant i. d. R. gleichbleibende Qualität der eingekauften Waren und eine reibungslose Abwicklung des Bestellvorganges ermöglicht, liegen die Vorteile bei der Wahl mehrerer Lieferanten v. a. in der besseren Markt- und Preistransparenz, sowie in einer gesicherteren Beschaffung. Einflußfaktoren auf Entscheidungen bzgl. der Lieferantengröße bilden neben Preis, Qualität und Konditionen die Flexibilität des Lieferanten und das zu erwartende Abhängigkeitsverhältnis voneinander. - b) Ein Aufgabenbereich der Lieferantenbeeinflussung ist die Lieferantenpflege. Sie befaßt sich mit der Unterhaltung guter Beziehungen zum Lieferanten sowie mit dem Aufbau bzw. der Erhaltung eines guten Lieferanten-Images. Weitere Methoden der Lieferantenbeeinflussung sind die Lieferantenwerbung und die Lieferantenerziehung, wobei die Lieferantenerziehung verschiedene Reaktionsformen des Kunden auf gute oder schlechte Leistungserbringung des Lieferanten beschreibt. - c) Die Gestaltung der Form organisatorischer Zusammenarbeit mit dem Lieferanten im Rahmen der Lieferantenpolitik beinhaltet Maßnahmen der Lieferantenförderung und -entwicklung. Die Lieferantenförderung ist die aktive Unterstützung des Lieferanten bei der Lösung betrieblicher Probleme (z. B. durch Schulungen oder Beratungen). Die Lieferantenentwicklung befaßt sich dagegen mit dem Aufbau neuer Anbieter zur Deckung einer bisher nicht oder unbefriedigend erfüllten Nachfrage. - 3. Die Anpassung der Einkaufspolitik an wirtschaftliche Schwankungen des Beschaffungsmarktes erfolgt im Rahmen der Marktanpassung. Sich wandelnde konjunkturelle Entwicklungen führen zu wechselnder Aufteilung der Verhandlungsmacht auf dem Markt. So können z. B. durch antizyklisches Einkaufsverhalten Preisvorteile genutzt und kurzfristig auftretende Angebotslücken abgedeckt werden.

 

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