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Ware
I. Handelsrecht: Bewegliche Sache, die Gegenstand des Handelsverkehrs ist oder die nach der Anschauung des Verkehrs als Gegenstand des Warenumsatzes in Betracht kommen könnte (weite Auslegung; auch z. B. Elektrizität, nicht aber Grundstücke). Nicht erforderlich ist, daß sie zum regelmäßigen Absatz durch Kaufleute bestimmt sind. Die Anschaffung und Weiterveräußerung von Ware ist als sog. Umsatzgeschäft, die Bearbeitung oder Verarbeitung fremder Ware u. U. als Lohnfabrikation Grundhandelsgeschäft (§ 1 II Nr.1 u. 2 HGB). - Irreführende Angaben über Beschaffenheit, Ursprung, Herstellungsart oder Preisbemessung, Art des Bezugs oder der Bezugsquelle von Ware können als unlauterer Wettbewerb (irreführende Werbung) Unterlassungsklage und Bestrafung nach sich ziehen (§§ 3, 4 UWG).
II. Zollrecht: Alle beweglichen Sachen (§ 1 II ZG). Das Zollrecht unterscheidet zwischen Waren des freien Verkehrs (Freigut) und Ware im zollrechtlich gebundenen Verkehr (Zollgut).
III. Außenwirtschaftsrecht: Alle beweglichen Sachen, die Gegenstand des Handelsverkehrs sein können und Elektrizität; ausgenommen sind Wertpapiere und Zahlungsmittel (§ 4 AWG).
IV. Wirtschaftstheorie: 1. Allgemein: Gut, das auf dem Markt angeboten und nachgefragt wird. Der Begriff Ware wird damit durch die Wirtschaftsordnung bestimmt, in der Bundesrep. D. durch Handelsrecht und Außenwirtschaftsgesetz. - 2. Wirtschaftstheorie des Marxismus: Güter, die für den Verkauf über Märkte zur Fremdbedarfsdeckung erzeugt werden. Ihr Preis entspreche dem Tauschwert. Diese Definition impliziert, daß nur Arbeitsprodukte Ware sein können. Im Kapitalismus soll auch die Arbeitskraft eine Ware sein (Mehrwerttheorie, Ausbeutung). - Warenproduktion ist im marxistischen Sprachgebrauch ein Synonym für die Koordination der betrieblichen Einzelpläne über Märkte.
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