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Marxismus
I. Begriff: Gesamtheit der Lehren von K. Marx und F. Engels; auch die Theorien, die sich auf Marx berufen und ihrem Selbstverständnis nach marxistisch sind.
II. Formen: 1. Wissenschaftlicher Sozialismus (Marx und Engels) im wesentlichen bestehend aus: a) dialektischer Materialismus; - b) historischer Materialismus; - c) marxistische Wirtschaftstheorie, durch die die unterstellte geschichtliche Entwicklungsgesetzmäßigkeit (Zusammenbruch des Kapitalismus und seine revolutionäre Umwandlung in den Sozialismus bzw. Kommunismus) bewiesen werden soll (tendenzieller Fall der Profitrate, Krisentheorie). - 2. Marxismus-Leninismus bzw. Bolschewismus: Entsprechend den praktisch-politischen Erfordernissen der sozialistischen Revolution sowie des Aufbaus des Sozialismus/Kommunismus modifizierte Form des Marxismus Zu beachten ist, daß Marx und Engels, abgesehen von einigen allgemeinen Hinweisen, nichts über die Ausgestaltung der neuen Gesellschafts- bzw. Wirtschaftsordnung ausführen, so daß unterschiedliche Modelle wie staatssozialistische Zentralplanwirtschaft, staatssozialistische Marktwirtschaft, selbstverwaltete sozialistische Marktwirtschaft oder Rätedemokratie aus den knappen Hinweisen abgeleitet werden können. - Ein weiterer Bestandteil des M.-Leninismus ist die Ergänzung des Marxschen geschichtsphilosophischen Entwicklungsschemas um zusätzliche Elemente, um es vor der Widerlegung durch die Realität zu schützen. - 3. Neomarxismus: Entstanden insbes. in Westeuropa während der 60er Jahre; Entwürfe einer sozialistischen Gesellschaft aufgrund der Ablehnung der sowjetisch-bolschewistischen Marx-Interpretation. Daneben ist man bestrebt, die Basistheoreme von Marx den zwischenzeitlich eingetretenen sozioökonomischen Veränderungen anzupassen. - Vgl. auch Sozialismus.
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