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Management
anglo-amerikanischer, im Rahmen des betriebswirtschaftlichen Sprachgebrauchs verwandter Begriff für die Leitung eines Unternehmens.
I. Management als Institution: Management umfaßt alle diejenigen, die in der Unternehmung leitende Aufgaben erfüllen, und zwar vom president (Generaldirektor) bis zum foreman (Meister). Das Management in diesem weiten Sinne vertritt die Interessen des Unternehmers als Arbeitgeber gegenüber der Arbeitnehmerschaft. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Angehörigen des Management deshalb nicht Mitglied der Gewerkschaften. Sie haben eigene Berufsorganisationen, die aber i. d. R. nicht als Partei auf dem Arbeitsmarkt auftreten, sondern sich der sonstigen beruflichen Förderung ihrer Mitglieder annehmen. Bei den sehr unterschiedlichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen seiner Mitglieder bildet das Management keine einheitliche Berufsgruppe. - Als Manager werden i. a. nur die obersten und oberen Führungskräfte der Unternehmen bezeichnet. An sich gehören hierzu nur angestellte Leiter von Unternehmen, nicht dagegen selbständige Unternehmer. Heute fühlen sich auch selbständige Unternehmer als Manager und sind Mitglieder der Managerorganisationen. - Vgl. auch Führungshierarchie.
II. Management als Funktion: Management umfaßt alle Aufgaben, die die Leitung eines Unternehmens in allen ihren Bereichen mit sich bringt. Management ist damit wesentlich mehr als Verwaltung. Seit der Jahrhundertwende sind die Probleme der Betriebs- und Geschäftsleitung in den USA, auch in Deutschland in ständig steigendem Maße wissenschaftlich untersucht worden. Auf technischem Gebiet war es v. a. Taylor, der der wissenschaftlichen Betriebsführung (Taylorismus) die Bahn brach. Inzwischen hat sich der Gedanke durchgesetzt und sich in enger Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis auf alle anderen Bereiche der Unternehmung - Personalwesen, Beschaffung, Absatz, Verwaltung, Finanzierung u. ä. - ausgedehnt. Alle Gebiete der - technischen - Betriebswirtschaftslehre werden heute der Lehre vom Management dienstbar gemacht. Insbes. ist die Bedeutung der Planung und Planungsrechnung - besonders des Controllings - als vorzügliches Mittel des Management frühzeitig in den Vereinigten Staaten erkannt worden. Man hat die Erfahrung gemacht, daß die modernen Formen des Controllings dem oberen Management erlauben, seine Arbeitskraft allein den wirklich entscheidenden Fragen der Führungsarbeit zuzuwenden und die Leitung des täglichen Betriebs- und Geschäftsablaufes dem mittleren Management in eigener Verantwortung zu überlassen. Durch die Arbeitsteilung zwischen oberem und mittlerem Management verspricht man sich eine erhebliche Steigerung der Produktivität, ganz abgesehen von der Entlastung der obersten Führungskräfte von ihrer sonst kaum zu vermeidenden Überbeanspruchung. - Weitere wichtige Gebiete des modernen Management sind die Pflege der Beziehungen zwischen Betrieben und wichtigen Organisationen (industrial relations) und die der Beziehungen des Unternehmens zu seiner Umwelt (Public Relations (PR)).
III. Managementmethoden (Management-Techniken): Von Wissenschaftlern und Institutionen, die sich mit der Ausbildung von Führungskräften befassen (Personalentwicklung), wurde eine Reihe von Methoden geschaffen. Einen großen Bekanntheitsgrad erreichten die "Management by ..."-Konzeptionen, die größtenteils in den USA entwickelt worden sind. Sie sind meistens durch Zielvorgaben für alle Stellen im Unternehmen, mehr oder weniger kooperativen Führungsstil und Delegation von Verantwortung gekennzeichnet. Alle "Management by ..."-Konzeptionen umfassen den Komplex strategisches Management.
IV. Internationales Management: Vgl. globales Management, interkulturelles Management und internationales Management.
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