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System
I. Begriff: 1. Menge von geordneten Elementen mit Eigenschaften, die durch Relationen verknüpft sind. Die Menge der Relationen zwischen den Elementen eines System ist seine Struktur. Unter Element versteht man einen Bestandteil eines S., der innerhalb dieser Gesamtheit nicht weiter zerlegt werden kann. Die Ordnung bzw. die Struktur der Elemente eines System ist im Sinne der Systemtheorie seine Organisation. Die Begriffe der Organisation und der Struktur sind also identisch. - 2. Ganzheitlicher Zusammenhang von Einheiten (Elementen), deren Beziehungen untereinander sich quantitativ (höhere Anzahl von Interaktionen) und qualitativ (größere Ergiebigkeit von Interaktionen) von ihren Beziehungen zu anderen Entitäten abheben. Diese Unterschiedlichkeit in den Beziehungen konstituiert eine S.grenze, durch die sich das System gegenüber seiner Umwelt abgrenzt. Die S.grenzen von Sozialsystemen oder psychischen System sind nicht physikalisch-räumlich, sondern durch Symbol- und Sinnzusammenhänge bestimmt (Kognition, Konstruktivismus). Komplexe System sind selbstorganisatorisch (Selbstorganisationstheorie) und selbstreferentiell. Eingriffe in komplexe System sind aus diesen Gründen problematisch und rufen häufig überraschende und unerwünschte Wirkungen hervor. - Vgl. auch Komplexität.
II. Arten: 1. Nach ihrer Entstehung: a) Natürliche S.: (1) anorganische Systeme, Planetensystem, Atomsystem u. dgl.; (2) organische Systeme: Organismen der Pflanzen und Tiere sowie die biologischen Familien. - b) Vom Menschen gestaltete System ("künstliche S."): (1) logische Systeme: Alphabet, Logiksymbole, Zahlensysteme, Kontenplan u. a.; (2) mechanische S.: technische Maschinen, Automaten u. a.; (3) soziale S., sog. "Mensch-Mensch-Systeme" Familiengemeinschaft, Staatsvolk, Religionsgemeinschaften u. a.; (4) kombinierte System aus sozialen und sachlichen Elementen, sog. "Mensch-Maschine-S." oder sozio-mechanische S.: Haushaltung, Unternehmung, Staatsorganisation, Kirche u. a. Alle diese System sind dynamische S., mit Ausnahme der logischen S., die statisch sind. - 2. Gesamt- und Teilsysteme: Jedes reale System ist Element eines anderen S., ein Teil-, Unter-, Sub- oder Insystem in einem Gesamtsystem, Über-, Super- oder Umsystem. Ein Teilsystem ist ein "Randelement" eines Gesamtsystems. - 3. Offene und geschlossene Systeme: Ein offenes System ist ein S., das mindestens ein Element ("Randelement") enthält, das zu Elementen anderer System in Wechselwirkung steht. Alle realen System sind offene System Ein geschlossenes System hat keine Randelemente. Doch können reale System nur näherungsweise geschlossene System sein. Es werden aber in der Systemtheorie geschlossene Formalsysteme entwickelt, um alle für einen bestimmten Zusammenhang wesentlichen Eigenschaften und Relationen zu erfassen. - 4. Stabile und kybernetische Systeme: Stabile System sind dynamische S., die, wenn sie durch eine Störung aus dem Gleichgewicht gebracht werden, wieder in den Zustand des Gleichgewichts zurückgehen. Das sind v. a. kybernetische S.; in ihnen wird die Rückkehr zum Gleichgewicht durch Rückkoppelung bewirkt. Stabile dynamische System sind stets zweckstrebige (finale) S., d. h., sie streben einem bestimmten Sollwert zu. Die Kybernetik hat in der Stabilitätstheorie Stabilitätsgesetze entwickelt, die nicht nur die Grundlage der Automatisierung bilden, sondern auch große Bedeutung für soziale, insbes. wirtschaftliche System haben. - 5. Die betrieblichen Organisationen sind stets sozio-mechanische System (Mensch-Maschine-S.), d. h., sie dienen mittels zwischenmenschlicher Kooperation und Koordination von Menschen und Sachen der Leistungserstellung. - Vgl. auch Systemmanagement, Systemtheorie, Organisationstheorie, Umweltpolitik.
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