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Automatisierung
Automation, Automatisation.
I. Charakterisierung: 1. Begriff/Begriffsabgrenzung: Maschinisierung beinhaltet die Übernahme von Funktionen des Produktionsprozesses durch künstliche Systeme (Maschinen). Bei der Mechanisierung übernehmen die Maschinen lediglich die Zufuhr der für den Produktionsprozeß erforderlichen Energie. Der Begriff der Automatisierung beinhaltet dagegen auch die Übernahme von Prozeßsteuerungs- und ggf. Prozeßregelungsaufgaben durch künstliche Systeme. - Automatisierung ist das Ergebnis des Automatisierens, des Einsatzes von Automaten (DIN 19 233). Automaten sind hierbei künstliche Systeme, die selbsttätig ein Programm befolgen und dabei aufgrund des Programms Entscheidungen zur Steuerung und ggf. Regelung von Prozessen treffen. Die Entscheidungen des Systems beruhen auf der Verknüpfung von Eingaben mit den jeweiligen Zuständen eines Systems und haben Aufgaben zur Folge (DIN 19 233). Automatisch ablaufende Prozesse vollziehen sich vielfach nach dem Regelkreisprinzip - also unter zielorientierter Prozeßbeeinflussung durch die Rückkoppelung von Kontrollergebnissen. - 2. Arten: Je nach Umfang der Übernahme von Steuerungs- und Regelungsaufgaben durch die Maschine wird von Teil- oder Vollautomatisierung gesprochen. Automatisierungsgrad/-stufe: Der Anteil, den die automatisierten Funktionen an der Gesamtfunktion eines Produktionssystems haben, wird als Automatisierungsgrad bezeichnet (DIN 19 233). Bei einer schrittweisen Erhöhung des Einsatzes von Automaten im Produktionsprozeß kann von Automatisierungsstufen gesprochen werden.
II. Ziele/Bereiche: 1. Während Automatisierungsbemühungen bisher darauf gerichtet waren, starre, wiederkehrende Produktionsabläufe möglichst vollständig von Maschinen durchführen zu lassen und dabei Produktivitätssteigerungen im Vordergrund standen, gehen Bestrebungen heute dahin, Arbeitsfolgen mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen durch flexibel automatisierte Produktionssysteme vollziehen zu lassen. Hierdurch sollen nicht nur Produktivitätssteigerung, sondern auch Flexibilisierung und insgesamt erhöhte Wirtschaftlichkeit erreicht werden. - 2. Im Rahmen der industriellen Produktion können Automatisierungsbereiche sowohl durch einzelne oder verkettete Maschinen oder Apparate eines Betriebes gebildet werden als auch innerhalb einer Maschine bzw. eines Apparates, wie z. B. automatische Schmierölversorgung einer Maschine, automatische Werkzeugführung einer Maschine, automatische Druck- und Temperaturregelung einer Maschine. - 3. Die Automatisierung kann sich beziehen auf Be- und Verarbeitungsvorgänge, Förder-, Handhabungs- und lagertechnische Vorgänge sowie auch Entwicklungs-, Produktionsplanungs- und -steuerungsvorgänge.
III. Organisatorische/personelle Voraussetzungen: In allen Bereichen der Automatisierung führt der Einsatz neuer Betriebsmittel zu einer Veränderung der Arbeitssituation der Mitarbeiter. Die Vorteile der Automatisierung können nur ausgeschöpft werden, wenn organisatorische und personelle Maßnahmen zur Anpassung an ein neues Produktionssystem rechtzeitig durchgeführt werden. Neben der rechtzeitigen Durchführung spezifischer Qualifizierungsmaßnahmen sind prämienorientierte Lohnformen einzusetzen, deren Bemessungsgrundlagen den veränderten Zielsetzungen und Anforderungen der Produktionssysteme entsprechen. Darüber hinaus begünstigen oder erfordern automatisierte Produktionssysteme sogar eine flexible Arbeitszeitgestaltung. Durch den Einsatz hochautomatisierter Produktionssysteme entstehen auch neue (Organisations-)Typen der Produktion, z. B. Zentrenproduktion. Die Einführung von Automatisierungskonzepten erfolgt vielfach stufenweise.
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