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Normung
1. Begriff: Planmäßige, durch die interessierten Kreise gemeinschaftlich durchgeführte Vereinheitlichung von materiellen und immateriellen Gegenständen (Normen) zum Nutzen der Allgemeinheit. Umfaßt ebenfalls die Anpassung von Normen an den jeweiligen Stand der Entwicklung. Sie darf nicht zu einem wirtschaftlichen Sondervorteil einzelner führen. - 2. Ziele: Förderung der Rationalisierung und Qualitätssicherung in Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Verwaltung. Sie dient der Sicherheit von Menschen und Sachen sowie der Qualitätsverbesserung in allen Lebensbereichen, außerdem einer sinnvollen Ordnung und der Information auf dem jeweiligen Normungsgebiet. - 3. Geschichtliche Entwicklung: Bereits seit Mitte des 19. Jh. entstanden in allen größeren Werken und Firmen sog. Normalien-Bücher, welche zumindest betriebsintern viele Einzelteile vereinheitlichten und damit austauschbar machten. In weiterer Folge haben dann die kriegerischen Randbedingungen des Ersten Weltkrieges in Deutschland beschleunigend darauf gewirkt, daß sich diese Werknormen zu nationalen Normen vereinheitlichten. Die bis dahin in unbekanntem Maßstab notwendigen Massenproduktionen z. B. von Rüstungsgütern und die damit verbundene rationelle Fertigung, Austauschbarkeit und Lagerhaltung waren ein wesentlicher Faktor, der zur schnellen Gründung der entsprechenden Organisationen drängte. - Mai 1917 wurde in Berlin im königlichen Fabrikationsbüro Spandau der Normalienausschuß für den allgemeinen Maschinenbau als Ausschuß des Vereins der Deutschen Ingenieure (VDI) gegründet. Zudem wurde der Antrag gestellt, alle künftig ausgearbeiteten Normen in einem Werk zu vereinigen und sie damit zum Allgemeingut der Deutschen Technik werden zu lassen; diese sollten als DI-Normen (Deutsche-Industrie Normen) gekennzeichnet werden. Aus dieser Kürzel ist das heute bekannte Zeichen DIN abgeleitet worden. - Schon nach kurzer Zeit wurde die Notwendigkeit deutlich, die Normungsarbeit des Ausschusses auch über den Fachbereich des Maschinenbaus hinaus auszudehnen. Dezember 1917 wurde deshalb die Umgründung zum Normenausschuß der Deutschen Industrie (NADI) vorgenommen, der selbständig (losgelöst vom VDI) seine Arbeit weiterführte. - 1926 wurde dann dem Umstand Rechnung getragen, daß die Normungsarbeit auch über den engeren Bereich der Industrie hinaus gewachsen und in beinahe alle Wirtschaftsbereiche vorgedrungen war, durch die Änderung des Vereinsnamens in Deutscher Normenausschuß (DNA). - 1975 wurde schließlich dieser in das DIN Deutsches Institut für Normung e. V. umbenannt; Anlaß war ein Vertrag mit der Bundesrep. D. (Normenvertrag), in dem das DIN als die zuständige nationale Normenorganisation sowie als Vertreter für die internationale Normung bestätigt wurde.
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