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internationale Logistik

1. Begriff: Planung, Steuerung und Durchführung des Transports und der Lagerung von Gütern und damit verbundener Aktivitäten (z. B. Umschlag, Verpackung, Stauerei, Kommissionierung etc.) in länderübergreifenden Systemen. Damit unterscheidet sich i. L. von der allgemeinen Logistik (Logistik) lediglich durch die Betonung der Internationalität des betrachteten Systems. Dies würde alleine die wirtschaftswissenschaftliche Beschäftigung mit einem Forschungsfeld i. L. nicht rechtfertigen. Ausschlaggebend für die Besonderheit der Problemstellung sind eine Reihe von Aspekten, die internationale von nur nationalen Logistiksystemen unterscheiden und deshalb eine gesonderte Betrachtung notwendig machen. Nicht das internationale, sondern das nationale Logistiksystem gilt als Sonderfall. - 2. Besonderheiten: Die Besonderheiten der i. L. ergeben sich aus den allgemeinen und länderspezifischen Rahmenbedingungen, die zu einer Erhöhung der Komplexität und Unsicherheit führen. Internationale Logistikaktivitäten erstrecken sich auf ein Gebiet größerer Ausdehnung. Folge davon ist i. d. R. eine Verlängerung der Lieferzeiten, eine Verringerung der Lieferzuverlässigkeit und ein Anstieg der Logistikkosten. Die großen Entfernungen und insbes. die Verbindung verschiedener Kontinente macht zusätzlich den Einsatz spezieller Verkehrsträger (Luftverkehr, Seeschiffahrt) notwendig. - Bei internationalen Logistikaktivitäten sind darüber hinaus geographische, klimatische, kulturelle, infrastrukturelle, rechtliche, administrative und technische Rahmenbedingungen zu beachten, die länderspezifisch ausgeprägt sind. Die Berücksichtigung dieser Rahmenbedingungen und daraus resultierend die Anpassung von Logistiksystemen und -prozessen an die Verhältnisse der Gastländer sind Grundvoraussetzung für eine effiziente i. L. Häufig ist dies nur mit Hilfe spezialisierter Logistikunternehmen (Logistikunternehmen) möglich. Neben Dienstleistern, die sich auf internationale Leistungskomponenten spezialisiert haben (internationale Transporte, Exportverpackung, Zollabwicklung etc.) sind Logistikunternehmen, die internationale Logistikaktivitäten koordinieren und über länderspezifische Kenntnisse verfügen (z. B. Spediteure mit internationalen Servicenetzen) von besonderer Bedeutung. - 3. Betrachtungsweise: a) Betrachtung der logistischen Teilfunktionen Transport, Lagerhaus, Verpackung etc.: In der englischsprachigen Literatur steht i. L. primär für internationalen Transport und damit für die Beschäftigung mit den länder- und kontinentübergreifenden Verkehrsträgern Seeschiffahrt und Luftverkehr. Wegen der dazu notwendigen Vor- und Nachlaufverkehre ist internationaler Transport i. d. R. multi-modal, d. h. es werden verschiedene Verkehrsträger in einer Transportkette integriert. b) Betrachtung internationaler Logistiksysteme: Die Gliederung erfolgt nach den Phasen im Güterfluß (Logistik), wobei das Beschaffungs-, Produktions- und Distributionslogistiksystem je nach Ausmaß der internationalen Unternehmenstätigkeit unterschiedlich gestaltet sein muß, um die anfallenden Transport-, Lager- und Unterstützungsaufgaben zu bewältigen. Das Ausmaß der internationalen Unternehmenstätigkeit wird häufig mit dem Grad der Direktinvestitionen, die ein Unternehmen im Ausland vorgenommen hat, verbunden. Das internationale Logistiksystem wird mit Zunahme der unternehmenseigenen Produktionsstätten, Lagerhäuser etc. und damit dem Umfang in Eigenregie in fremder Umwelt auszuführenden Logistikprozesse komplexer. Obwohl die vertragliche Einbindung eines Unternehmens des Gastlandes gegenüber der Direktinvestition komplexitätsreduzierend wirkt, werden daraus resultierende Beschaffungs-, Produktions- oder Distributionssysteme höhere Anforderungen an die Logistik stellen als bei rein nationaler Betätigung. Dabei ist wesentlich, wie groß der Anteil des Unternehmens an der Erfüllung der Planungs-, Steuerungs- und Durchführungsaufgaben in dem internationalen metalogistischen System ist. Bei nur geringfügigem Auslandsengagement werden auch die Anforderungen an die Logistik geringer. Werden zusätzlich bei selten auftretenden internationalen Aktivitäten Logistikunternehmen mit der Abwicklung beauftragt, so unterscheiden sich die Anforderungen kaum von einem nationalen System.

 

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