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Qualitätswettbewerb
kann unter zwei Aspekten gesehen werden: Zum einen erfaßt er die Entwicklung neuer Erzeugnisse, zum anderen die Veränderung (Verbesserung oder Verschlechterung) bereits vorhandener Erzeugnisse. Dabei wird der Begriff der Qualität sehr weit gefaßt; er bezieht alle qualitativen Elemente des Produkts wie Größe, Aufmachung, Gestalt etc. mit ein. - Wettbewerb wird als Prozeß von Vorstoß und Verfolgung verstanden. Dabei ist ein Vorstoß unter Einsatz des wettbewerblichen Aktionsparameters Qualität um so wahrscheinlicher, je größer die preispolitische Interdependenz der Marktteilnehmer ist. Auf polypolistischen Märkten, die durch das Fehlen einer derartigen Interdependenz charakterisiert sind, ist daher der Qualitätswettbewerb im Vergleich zu oligopolistisch strukturierten Märkten relativ unbedeutend; zudem erschweren die vergleichsweise niedrigen Polypolpreise den Einsatz nichtpreislicher, aber kostenintensiver Aktionsparameter. Dagegen ist die Produktvariation als absatzpolitisches Mittel auf Oligopolmärkten weit verbreitet, weil die oligopolistische Interdependenz aus der Sicht der Unternehmen den Einsatz solcher Aktionsparameter erfordert, die keine unmittelbar spürbare Reaktion der Konkurrenten zur Folge haben. Angesichts des größeren time-lags in der Anpassung gehen Gewinne, die auf einem Qualitätsvorsprung beruhen, nicht so schnell verloren wie bei Preisnachlässen, so daß die Unternehmen den Qualitätswettbewerb präferieren. - Ein Q., der wirksam im Hinblick auf die Realisierung des vorgegebenen Zielkatalogs sein soll, setzt allerdings Qualitätstransparenz und Rechenbarkeit bei den Abnehmern voraus, was bei Verbrauchs- und Gebrauchsgütern häufig nicht der Fall ist (vgl. die Rolle der Stiftung Warentest in Berlin). Bei Vorliegen von Qualitätstransparenz kann insbes. der innovatorische Qualitätswettbewerb - ähnlich wie der Preiswettbewerb - zur Verdrängung von Konkurrenten führen bzw. im Falle imitatorischen Qualitätswettbewerb Vorsprungsgewinne aufzehren. - Vgl. auch Wettbewerbstheorie IV, Preiswettbewerb, Nicht-Preiswettbewerb.
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