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Freizeitgeographie

1. Begriff: Zweig der Wirtschafts- und Sozialgeographie (Wirtschaftsgeographie), dessen Gegenstand die räumlichen Organisationsformen des Freizeitverhaltens sozialer Gruppen (Geographie des Freizeitverhaltens) sowie die räumliche Ordnung der Fremdenverkehrswirtschaft (Geographie der Freizeitstandorte) sind. Weiterentwicklung der "klassischen" Fremdenverkehrsgeographie, in deren Mittelpunkt der Erholungsreiseverkehr (Tourismus) stand. - 2. Ziele: a) Die Geographie des räumlichen Freizeitverhaltens beschreibt die aktionsräumlichen Strukturen der Freizeitaktivitäten der verschiedenen sozialen Gruppen, von der Nutzung des Wohnumfeldes während der Tagesfreizeit (die Stadt als Freizeitraum) über die Naherholung bis hin zum Verhalten im längerfristigen Urlaubsreiseverkehr und den Freizeitaktivitäten im Urlaubsgebiet; dabei steht die quantitative Erfassung der distanzabhängigen Freizeit- bzw. Reiseströme zwischen Quell- und Zielgebiet im Vordergrund (regionale Interaktionsmodelle). In der Analyse des Nachfragepotentials werden die Motive des Freizeitverhaltens, die Freizeitpräferenzen und Urlaubsgewohnheiten sowie die Entscheidungsprozesse zur Wahl des Urlaubs-/Freizeitgebietes im Zusammenhang mit dem Zeitbudget, der Mobilität und den Wohnverhältnissen untersucht. Ein weiteres Ziel besteht in der Entwicklung von Methoden zur Abgrenzung und Typisierung von Freizeit- und Fremdenverkehrsräumen sowie von Partialmodellen zur Bewertung des Freizeitpotentials eines Gebietes, wozu besonders die landschaftliche Vielfalt, das Bioklima und die Freizeitinfrastruktur herangezogen und nutzwertanalytische Verfahren eingesetzt werden. - b) Die stärker ökonomisch orientierte Geographie der Freizeitstandorte befaßt sich mit der Lokalisation von Freizeiteinrichtungen, gastronomischen und Beherbergungsbetrieben, mit der Bedeutung des Tourismus für regionale Entwicklungstrategien, den Multiplikatoreffekten bei Beschäftigung und Einkommen durch den Export touristischer Leistungen, der Ermittlung der regionalökonomischen Effekte von Fremdenverkehr durch die Anwendung von Input-Output-Modellen und Kosten-Nutzen-Analyse und mit den ökologischen und sozialen Auswirkungen der steigenden Nutzung in den Freizeiträumen. Diese Geographie analysiert und formuliert raumplanerische Leitbilder für Freizeit und Erholung.

 

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