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Brunner
Karl, 1916-1989, schweizerischer Nationalökonom, lehrte an der University of California, Los Angeles (1951-66), Ohio State University (1966-71), University of Rochester (1971-89) und an der Universität Konstanz (1968-73) und Bern (1974-85). Brunner war neben M. Friedman der führende Kopf des Monetarismus, ein von ihm geprägter Begriff. Er begründete die Theorie des Geldangebots als eine Theorie der simultanen Bestimmtheit von Geldmenge, Bestand an Bankkredit und Kreditmarktzins, die das Zusammenspiel von Geldpolitik und Portfolioverhalten von Kreditinstituten und Nichtbanken explizit abbildet. Von grundlegender Bedeutung ist weiter die mit A. H. Meltzer formulierte, informationstheoretische Begründung des Wesens des Geldes. Gemeinsam entwarfen sie zudem ein makroökonomisches Modell, das den keynesianischen Rahmen sprengte. Erstmals wurde der Zusammenhang von Geld- und Fiskalpolitik und ihre Transmission über die Märkte für Geld, Bankkredit und Realkapital auf Output und Preisniveau modelliert. Brunner hat mit seinen Analysen die moderne Geldtheorie und die praktische Geldpolitik vielfältig beeinflußt. Ein wegweisendes Werk mit Meltzer war "An Analysis of Federal Reserve Monetary Policy Making" (1964). Mit M. J. M. Neumann veranlaßte Brunner 1972 den deutschen Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR) zur Aufgabe einer überholten Geldtheorie. Brunner gründete die international führenden Zeitschriften Journal of Money, Credit and Banking und Journal of Monetary Economics. Er etablierte die Konferenzserien: Konstanzer Seminar zur Geldtheorie und Geldpolitik, Carnegie-Rochester Conference on Public Policy and Shadow Open Market Committee. Brunner transmittierte seine Ideen fast ausschließlich durch Abhandlungen. Einen Einblick in das theoretische Gesamtkonzept bietet das mit Meltzer verfaßte Werk "Money and the economy: Issues in monetary analysis" (1993).
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