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Arbeitszufriedenheit

1. Begriff: Positive (bei Arbeitsunzufriedenheit negative) Einstellung, die aus subjektiven Bewertungen der jeweiligen allgemeinen und spezifischen Arbeitssituationsbedingungen und der Erfahrung mit diesen resultiert. - 2. Die praktische Bedeutung der Arbeitszufriedenheit wird v. a. in ihren Beziehungen zu Leistung und Motivation, Fehlzeiten- und Fluktuationsquoten, Unfallhäufigkeit, Krankheitsquoten und bestimmten Erkrankungen sowie allgemeiner Lebenszufriedenheit gesehen. - 3. Theoretische Erklärung: Wichtige Impulse für die Arbeitszufriedenheitsforschung gingen von der Herzbergschen Zweifaktorentheorie aus, die zwischen Hygienefaktoren (Verdienst, soziale Beziehungen, Arbeitsplatzsicherheit, physische Arbeitsbedingungen, Betriebspolitik, soziale Leistungen u. ä.) und Motivationsfaktoren (Anerkennung, Verantwortung, Leistungserfolg, Vorwärtskommen u. ä.) unterscheidet. Negative Ausprägungen der Hygienefaktoren führen zu Arbeitsunzufriedenheit, während positive Ausprägungen nicht zu Arbeitszufriedenheit führen, sondern lediglich zum Nichtvorhandensein von Unzufriedenheit; diese Faktoren stellen also eine Vorsorgeleistung dar. Motivationsfaktoren wirken motivierend und führen zu Arbeitszufriedenheit - Hinsichtlich der Herausbildung von Arbeitszufriedenheit ist von interindividuellen Differenzen auszugehen. - 4. Formen: Angenommen wird, daß Anspruchsniveaus, d. h. Bedürfnisse und Erwartungen an die Arbeitssituation, mit der wahrgenommenen Arbeitssituation verglichen werden; Ergebnis kann sein, daß das Anspruchsniveau steigt, gleichbleibt oder sinkt. - Zu unterscheiden sind entsprechend: a) Progressive A.: Entsteht, wenn der Vergleich von Anspruchsniveau und Realität positiv ausfällt und in der Folge davon das Anspruchsniveau erhöht wird. - b) Stabilisierte A.: Entsteht bei positivem Soll-Ist-Vergleich ohne Erhöhung des Anspruchsniveaus. - c) Resignative A.: Entsteht, wenn bei negativem Soll-Ist-Vergleich ein Gleichgewicht hergestellt wird, indem das Anspruchsniveau gesenkt wird. - 5. Reaktionsmöglichkeiten bei negativem Soll-Ist-Vergleich aber gleichzeitiger Erhaltung des Anspruchsniveaus: a) Konstruktive Arbeitszufriedenheit, bei der aus der subjektiv wahrgenommenen Diskrepanz von Anspruchsniveau und Arbeitssituation die Tendenz zur konstruktiven Veränderung entsteht, was i. d. R. nur durch Arbeitsplatzwechsel und Qualifizierung möglich ist. - b) Fixierte Arbeitsunzufriedenheit, bei der die adäquat wahrgenommene Situation hingenommen wird. - c) Pseudo-A., die auf einer Verfälschung der Situationswahrnehmung beruht. - Es kann davon ausgegangen werden, daß die Grenzen zwischen den verschiedenen Formen der Arbeitszufriedenheit fließend sind. - 6. Die Ergebnisse empirischer Untersuchungen sind bisher kontrovers und unbefriedigend: dies liegt an der Komplexität des Konstrukts A., in dem soziale und psychische Faktoren einen multivarianten Zusammenhang bilden, und an der Schwierigkeit der Messung von Arbeitszufriedenheit - Vgl. auch Arbeit, Entfremdung, Betriebsklima, Motivation.

 

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