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Neuer Keynesianismus

New Keynesian Economics (NKM). 1. Begriff und Merkmale: in den 80er Jahren entstandene makroökonomische Schule, die im Gegensatz zur Neuen klassischen Makroökonomik davon ausgeht, daß sich Schwankungen in fundamentalen makroökonomischen Variablen (Einkommen, Beschäftigung) nur erklären lassen, wenn Unvollkommenheiten auf Mikroebene existieren. Solche mikroökonomischen Unvollkommenheiten sind z. B. starre Löhne und Preise. - Der Neuer Keynesianismus K. steht insoweit also in der Tradition der Keynesschen Lehre (Keynesianismus). Im Unterschied zu dieser sieht der Neuer Keynesianismus K. seine Hauptaufgabe in der mikroökonomischen Fundierung von Lohn- und Preisstarrheiten. In naiven Keynesianischen Ansätzen wurden Lohnstarrheiten z. B. mit Nominallohnillusion der Arbeitnehmer begründet. Der Neuer Keynesianismus K. versucht zu zeigen, warum es auch bei Rationalverhalten der Individuen zu Starrheiten kommen kann. Dies ist prinzipiell nur möglich, wenn vom Bild des vollkommenen Marktes abgerückt und davon ausgegangen wird, daß die Unternehmen ihre Preise setzen können. Aus diesem Grund ist die typische Marktform, die den Modellen des Neuer Keynesianismus K. zugrunde gelegt wird, das Monopol oder die monopolistische Konkurrenz. Als mögliche Ursachen für Preisstarrheiten bei mikroökonomischem Rationalverhalten werden diskutiert: menu costs, gestaffelte Preissetzung, Koordinationsversagen und Hysteresis (Hysterese). - 2. Der Neuer Keynesianismus K. hat mit anderen Weiterentwicklungen der Keynesschen Lehre wenig Gemeinsamkeiten. Zwar werden sowohl im Neuer Keynesianismus K. wie auch im Postkeynesianismus Preisstarrheiten und monopolistische Marktformen unterstellt, jedoch sind damit die Gemeinsamkeiten auch schon weitgehend erschöpft. a) Während der Postkeynesianismus sich durch die Bedeutung, die er gesellschaftlichen Konflikten, Unsicherheit und ökonomischer Macht zumißt, deutlich vom neoklassischen Paradigma abhebt, knüpft der Neuer Keynesianismus K. insofern an neoklassische Überlegungen an, als er versucht, eine auf dem Maximierungskalkül basierende mikroökonomische Begründung keynesianischer Makrohypothesen zu liefern. - b) Von der Neuen Keynesianischen Makroökonomik unterscheidet sich der Neuer Keynesianismus K. dadurch, daß er sich nicht zentral für die Bedeutung der wechselseitigen Rationierungen auf Güter- und Arbeitsmarkt sowie den Tausch zu "falschen Preisen" interessiert.

 

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