Wirtschaftslexikon - Enzyklopädie der Wirtschaft
lexikon betriebswirtschaft Wirtschaftslexikon lexikon wirtschaft Wirtschaftslexikon Suche im Wirtschaftslexikon
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
 
 
 

Geoökologie

eine der neueren Forschungsrichtungen der Geographie. Sie geht von der Vorstellung aus, daß alle an einem Ort auftretenden naturräumlichen Größen in einem funktionalen Zusammenhang zueinander stehen und über das Vorkommen am selben Ort hinaus Gemeinsamkeiten haben. Diesen Zusammenhang versucht die Geoökologie mittels der Vorstellung von Systemen darzustellen. Zur Erstellung solcher Systeme zieht sie bereits vorhandenes Wissen der physischen Geographie, der Bodenkunde, der Biologie und einiger anderer Naturwissenschaften heran, und stellt dieses in einen systemischen Zusammenhang. Die so ermittelten komplexen Beziehungen der Lebewesen untereinander und zu ihrer Umwelt sollen eine funktionelle Einheit beschreiben, die sich durch ein dynamisches Gleichgewicht, Regulationsfähigkeit und Stabilität auszeichnet. Als Erklärung dafür, daß die natürliche funktionelle Einheit sich durch diese sie erhaltenden Merkmale auszeichnet, werden der Energiefluß und der Stoffkreislauf als Erklärungsgrößen herangezogen. Diese werden i. a. R. nicht durch ihre naturgesetzliche Funktionsweise dargestellt, sondern durch die Medien, durch die sie vermittelt werden: Der Energiefluß ist von Pflanzen umgebildete Sonnenenergie, die zunächst durch die Pflanzen, dann durch die Pflanzenfresser und zum Schluß durch die Fleischfresser fließt, wobei sie dabei tendenziell weniger wird. Der Stoffkreislauf bewegt sich durch (ungefähr) dieselben Medien, die hier Produzenten und Konsumenten heißen und durch die Destruenten ergänzt werden. - Obwohl sich die Geoökosysteme der Theorie zufolge auf der einen Seite von Natur aus selbst erhalten - Stabilität - und sich auf der anderen Seite auch von Natur aus ändern können - Regulationsfähigkeit - (z. B. durch das natürliche Aussterben von Pflanzen oder Tieren), sind sie dennoch ständig gefährdet. Die Gefährdung geht vom Menschen aus, der von diesem Ansatz meistens in einer doppelten Rolle gedacht wird: Zum einen als Teil der Natur, der sich an seinem Platz seiner Funktion gem. verhalten soll, zum anderen gerade als ein Wesen außerhalb der Natur, das die sich selbst erhaltenden Systeme beständig in ihrer Existenz bedroht.

 

<< vorheriger Begriff
nächster Begriff>>
geometrisches Mittel
geozentrisch

 

Diese Seite bookmarken :

 
   

 

  Weitere Begriffe : Unterunternehmer | Außenhandelsunternehmungen | Asservatenkonto | Schuldbuchgiroverkehr | Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft
wiki wirtschaft

Thematische Gliederung | Unser Projekt | Impressum