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Ausfuhrkredit-Gesellschaft mbH (AKA)

1. Charakterisierung: Spezialbank für die mittel- und langfristige Exportfinanzierung (Kreditinstitute mit Sonderaufgaben, Exportfinanzierung durch Kreditinstitute). Die AKA ist 1952 durch ein Konsortium von Außenhandelsbanken als Aktiengesellschaft gegründet und 1966 in eine GmbH umgewandelt worden. Dem Eigenkapital kommt nicht die bankübliche Haftungsfunktion zu, da sich die Konsortialbanken zur Refinanzierung der Plafonds A und C und gleichzeitig zum Risikoausgleich verpflichtet haben (Verlustübernahmeverpflichtung). Die Annahme von Einlagen ist der AKA nicht gestattet. - 2. Finanzierungsarten: Gegenstand der Finanzierung sind hauptsächlich Investitionsgüterexporte in Form von Lieferantenkrediten an deutsche Exporteure zur Refinanzierung der Produktionskosten bzw. der kreditierten Exportforderungen sowie von Bestellerkrediten an ausländische Importeure oder deren Banken zur Bezahlung der Lieferverbindlichkeiten gegenüber deutschen Exporteuren. Kreditplafonds: Die Refinanzierung der streng zweckgebundenen Kredite erfolgt über drei revolvierend einsetzbare Kreditplafonds (A, B und C). - a) Der Plafond A ist ein Refinanzierungsrahmen, der der AKA von ihren Gesellschaftern entsprechend ihren Beteiligungsquoten (abgesehen vom sog. Hausbankanteil) zur Verfügung gestellt wird. Es handelt sich um Lieferantenkredite, bei denen die Exporteure DM-Solawechsel ohne Verfalldatum an die Order der AKA ausstellen, die von der AKA diskontiert werden. Zur Refinanzierung übernimmt die Hausbank des Exporteurs je nach Laufzeit eines Kredits einen Finanzierungsanteil von 25 bis 40%, während der Rest beim Gesamtkonsortium entsprechend der Konsortialquote plaziert wird (Diskontierung der Solawechsel). Um im Rahmen eines einfachen Verfahrens eine Vielzahl kleinerer Geschäfte mit einem oder mehreren ausländischen Käufern finanzieren zu können, werden Globalkredite der AKA gewährt. Die A.-G. mbH-Wechsel sind bei der Deutschen Bundesbank lombardfähig, aber nicht diskontfähig. - b) Im Rahmen des Plafond B werden, gestützt auf eine Sonderrediskontlinie (Rediskont-Kontingent) der Deutschen Bundesbank, kostengünstige Lieferantenkredite eingeräumt. - c) Im Rahmen des Plafond C gewährt die AKA direkt Kredite an ausländische Besteller (Käufer) oder deren Banken zur Ablösung der Exportforderung eines deutschen Exporteurs (gebundene Finanzkredite, Bestellerkredite). Der Vorteil für die Exporteure liegt in der Bilanzentlastung (keine Haftung für die Kreditrückzahlung). Die Refinanzierung erfolgt durch langfristige Buchkredite der Konsortialbanken.

 

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