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Verkehrsgeographie
1. Begriff: Zweig der Wirtschaftsgeographie, der die Rolle des Transports im Wirtschaftsraum untersucht, die Verkehrsarten, die räumlichen Muster der Verkehrswege und der Bewegungen von Gütern, Personen und Nachrichten sowie die Bedeutung des Verkehrs für die wirtschaftsräumliche Entwicklung beschreibt und erklärt. - 2. Ziele: Zu den zentralen Tätigkeiten der Verkehrsgeographie gehört die Analyse des Verkehrswegenetzes und der Verkehrsströme: Beschreibung der räumlichen Struktur der Transportnetze (z. B. Straßen, Schienenwege, Telekommunikationsnetze) v. a. mit Hilfe der Graphentheorie (Netzwerkanalyse); Erklärung der Zusammenhänge von Netzstruktur und geographischen Merkmalen wie Relief, Bevölkerungsdichte oder ökonomischem Entwicklungsstand; Analyse von Transportterminals (z. B. Häfen, Flughäfen); Deskription der Verkehrsspannungen und -ströme auf verschiedenen Maßstabsebenen (innerstädtisch, interregional, international) unter Anwendung von Matrizenrechnung und Faktorenanalyse und deren Erklärung mittels regionaler Interaktionsmodelle (besonders Gravitationsmodell, intervening-opportunities-Modell) und Entropiemodelle; empirische Studien zur Verkehrsmittelwahl (Modal Split). - Ein zweites Aufgabenfeld der Verkehrsgeographie besteht in der Analyse der Funktion der gebietlichen Versorgung mit Transporteinrichtungen für die wirtschaftsräumliche Entwicklung: regionalökonomische Effekte der Mobilität und der Verkehrserschließung (Zugänglichkeit und Erreichbarkeit von Raumpunkten), Modellierung optimaler Transportnetze, Wirkungen und Evaluation von Netzerweiterungen, Entwicklung von Verteilungs- und Optimierungsmodellen der (z. B. Transportkosten minimierenden oder die Auslastung optimierenden) Allokation von Angebots- zu Nachfragestandorten, Funktion der Raumüberwindungskosten (Transportkosten) für die Standortlagerung von Produktionsbetrieben und Haushalten (Thünen-Modell, Raumwirtschaftstheorie, Wirtschaftsgeographie).
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