1. Begriff/Charakterisierung: Einkommensbetrag, der Wirtschaftseinheiten nach der Verteilung der Erwerbseinkünfte und Vermögenseinkommen und nach der Umverteilung über empfangene und geleistete Transfereinkommen für den letzten Verbrauch und die Ersparnis zur Verfügung steht. - Ermittlung für die Gesamtwirtschaft durch Abzug der persaldo an die übrige Welt geleisteten laufenden Übertragungen vom Nettosozialprodukt zu Marktpreisen. Das v. E. umfaßt in dieser Abgrenzung die von Inländern empfangenen Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit sowie aus Unternehmertätigkeit und Vermögen zuzüglich der empfangenen und abzüglich der geleisteten laufenden Übertragungen (Transfers), abzüglich direkter Steuern sowie Sozialabgaben. - 2. Bedeutung: Insbes. im Sektor der privaten Haushalte, da in diesem der größte Teil der Einkommensverwendung entschieden und vorgenommen wird. In der Betrachtung nach Nettoeinkommensarten setzt sich das v. E. der privaten Haushalte zusammen aus der Nettolohn- und -gehaltssumme, den entnommenen Gewinnen und Vermögenseinkommen sowie den netto empfangenen laufenden Übertragungen unter Abzug der Zinsen auf Konsumentenschulden und der nichtzurechenbaren geleisteten laufenden Übertragungen. - 3. Neuere Ansätze zielen ab auf aussagefähigere Abgrenzungen für das v. E. der privaten Haushalte: a) Engere Definition ohne die Einkommensbestandteile, über deren Verwendung der Haushalt nicht wirklich frei entscheiden kann (z. B. Sachbezüge). - b) Weitergehende Definition einschl. aller Realtransfers an die Haushalte (z. B. Bildungs- und Gesundheitsleistungen des Staates) zwecks besserer Analysemöglichkeiten in bezug auf die Messung des Lebensstandards. - 4. verfügbares Einkommen E. in der Bundesrep. D.: Vgl. Tabelle.
