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UNCTAD

United Nations Conference on Trade and Development, Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen, durch Beschluß der UN-Vollversammlung vom 30. 12. 1964 als ständiges Organ der UN institutionalisierte Weltwirtschaftskonferenz. - Sitz: Genf. - 188 Mitglieder (September 1996). - Ziele: Förderung der Umstrukturierung des Welthandels zugunsten der Entwicklungsländer und des Handels zwischen den Entwicklungsländern (collective self reliance). Wegen Überschneidung mit Aufgaben des GATT erfolgt Zusammenarbeit, insbes. durch das ITC. UNCTAD hat sich auf den Handel mit Rohstoffen spezialisiert (integriertes Rohstoffprogramm). - Organe: Alle 4 Jahre findet eine Konferenz aller Mitgliedsländer statt. Ständiges Organ zwischen den Konferenzen ist der Rat für Handel und Entwicklung. Dazu kommen Hauptausschüsse für verschiedene Fragestellungen (z. B. Rohstoffe, Schiffahrt, Technologietransfer u. a.). Das für die Verhandlungen bisher übliche Gruppensystem (A: Entwicklungsländer, B: westliche Industrieländer, C: VR China; D: sozialistische Länder Osteuropas) existiert seit UNCTAD VIII nur noch fragmentarisch. UNCTAD-Resolutionen haben nur empfehlenden Charakter; Entwicklungsländer verfügen über die Stimmenmehrheit. - Bisherige Aktivitäten: UNCTAD I (Genf 1964) forderte Sonderbehandlung der Entwicklungsländer im GATT. UNCTAD II (Neu-Delhi 1968) schlug ein allgemeines System der Absschaffung von Zollpräferenzen vor. UNCTAD III (Santiago de Chile 1972) forderte Sonderbehandlungen für Entwicklungsländer mit Strukturproblemen und eine bessere Vertretung im IWF. UNCTAD IV (Nairobi 1976) verabschiedete das integrierte Rohstoffprogramm. UNCTAD V (Manila 1979) forderte einen Abbau nicht-tariflicher Handelshemmnisse. UNCTAD VI (Belgrad 1983) behandelte die Probleme der Entwicklungsländer während der weltwirtschaftlichen Rezession. UNCTAD VII (Genf 1987) betonte die Eigenanstrengungen der Entwicklungsländer und forderte die Unterstützung der Industrieländer und der multilateralen Organisationen. UNCTAD VIII (Cartagena/Kolumbien 1992) brachte wegen des Endes des Ost-West-Konfliktes eine offenere Diskussion mit zunehmender Konvergenz in Grundauffassungen zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern im Hinblick auf eine stärkere marktwirtschaftliche Orientierung. UNCTAD IX fand 1996 in Midrand/Südafrika statt. Dort wurde eine Umstrukturierung beschlossen: fünf der neun Abteilungen in Genf werden aufgelöst; die Zahl der Ausschüsse von sieben auf drei verkleinert. Pragmatische Ansätze standen im Vordergrund.

 

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