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Tobin
James, geboren 1918, amerikanischer Nationalökonom, lehrt seit 1947 an der Yale University; Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 1981. Tobin veröffentlichte wichtige Arbeiten zur Makroökonomik, insbes. zur monetären Theorie und Politik. Auf dem Gebiet der Geldnachfragetheorie begründete T., ausgehend von der Keynesschen Liquiditätspräferenztheorie, den Einfluß des Zinses auf die Nachfrage nach Transaktionskasse (Theorie der Geldnachfrage). Die Nachfrage nach Spekulationskasse wird von ihm zu einem allgemeinen Konzept der Vermögensnachfrage, der Portfolio Selection, weiterentwickelt. Auf dem Gebiet der Geldangebotstheorie begründete er den verhaltenstheoretischen Ansatz der Geldschöpfung. Das Geldangebot wird von ihm als Portfolio-Entscheidung interpretiert. Monetäre Impulse störten das Vermögensgleichgewicht, wobei diese Impulse nicht nur von der Zentralbank, sondern auch vom Staat (Debt Management) ausgehen könnten. Darüber hinaus beschäftigte er sich vor allen Dingen mit Fragestellungen zur Vollbeschäftigung und dem sogenannten Trade-off-Problem. Nach Tobin beeinträchtigten institutionelle Gegebenheiten und Rigiditäten die Preisflexibilität, so daß Vollbeschäftigung nicht (kurzfristig) gewährleistet sei, jedoch langfristig. Er forderte entsprechende wirtschaftspolitische Eingriffe (geld- und fiskalpolitische). Tobin ist ein strikter Anhänger der Lehre von Keynes. Mit Samuelson und Rostow gehörte er zu den wirtschaftspolitischen Beratern von Präsident Kennedy. - Seine Hauptwerke sind: "The Interest Elasticity of Transaction Demand for Cash" (1956), "Liquidity Preference as Behavior towards Risk" (1958), "An Essay on the Principles of Debt Management" (1963), "The Theory of Portfolio Selection" (1966) und "Inflation and Unemployment" (1972).
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