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Industrieunternehmung

Industrieunternehmen, Industriebetrieb.
Industrieunternehmung Begriff/Wesen: Industrieunternehmung sind sozio-technische Systeme, in denen i. d. R. auf ingenieurwissenschaftlicher Basis Sachgüter zur Fremdbedarfsdeckung geschaffen werden, um Erfolg unter Beachtung von sozialen und sonstigen Anforderungen zu erzielen. Die Sachgüterproduktion (Produktion) steht bei Industrieunternehmung im Vordergrund, wobei allerdings in zunehmendem Maße auch produktionsbezogene Dienstleistungen (z. B. Softwareherstellung) erbracht werden.
IIndustrieunternehmung Abgrenzung: 1. Das Kriterium der Sachgüterproduktion unterscheidet Industrieunternehmung von Dienstleistungsunternehmen, bei denen die Erbringung von Verrichtungen, Finanz- und Informationsleistungen im Mittelpunkt der Werteerzeugung stehen. - 2. Eine exakte Abgrenzung zwischen Industrieunternehmung und Handwerksunternehmungen (Handwerksbetriebe) ist nicht möglich. Neben der ingenieurwissenschaftlichen Planung des Produktionsprozesses in Industrieunternehmung bestehen nur graduelle Unterschiede in bestimmten Merkmalsbereichen. Handwerksunternehmungen haben im wesentlichen räumlich und persönlich eng begrenzte Abnehmerkreise, die Handarbeit steht im Mittelpunkt des Produktionsprozesses und die Anlagenintensität ist relativ gering. Die Handwerksunternehmung erfordert vielseitig ausgebildete Arbeitskräfte, und der Handwerksmeister ist Kapitalgeber, Unternehmer, Lehrmeister und Arbeiter in einer Person. Aufgrund der geringen Beschäftigtenzahl ist eine tiefe organisatorische Gliederung nicht erforderlich. In Industrieunternehmung dagegen ist der Abnehmerkreis räumlich meist breit gestreut und sowohl die unmittelbar kundenorientierte Produktion als auch die mittelbar kundenorientierte Produktion kennzeichnen Industrieunternehmung Die maschinelle, zum Teil automatisierte Produktion (Automatisierung) dominiert, und die Anlagenintensität ist relativ hoch. Wegen des hohen Grades der Arbeitsteilung sind in Industrieunternehmung viele an- und ungelernte Arbeitskräfte neben hochqualifizierten Fachkräften beschäftigt. Die Funktionen des Kapitalgebers, des Unternehmers und Arbeitnehmers sind personell vielfach getrennt. Die relativ hohe Beschäftigtenzahl in Industrieunternehmung macht eine tiefe organisatorische Gliederung erforderlich. - 3. Neben dieser tendenziellen Abgrenzung in den erwähnten Merkmalsbereichen ist eine formale Unterscheidung in den öffentlichen Statistiken üblich: Hiernach sind Industrieunternehmung durch die Mitgliedschaft in den Industrie- und Handelskammern (IHK) und die Handwerksunternehmungen durch die Mitgliedschaft in den Handwerkskammern gekennzeichnet.
IIIndustrieunternehmung Historische Betriebsformen der Industrie: Als historische Formen gelten die Fabrik, die Manufaktur und das Verlagssystem (Charakterisierung sowie heutige Bedeutung vgl. dort).

 

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