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gemischte Wirtschaftsordnung
mixed economy. 1. Charakterisierung: Die Idee der g. W. basiert im Anschluß an R. A. Dahl und C. E. Lindblom darauf, daß die Wirtschaftsordnung einer Marktwirtschaft ein Mischsystem folgender unterschiedlicher Koordinationsverfahren ist: a) Markt-Preis-Mechanismus, b) demokratische Willensbildung (Polyarchie), c) administrative Lenkungsverfahren (Bürokratie) und d) Verhandlungen zwischen Interessengruppen bzw. Verbänden (bargaining); vgl. auch gesamtwirtschaftliche Planung. Wird diese Grundidee auf staatssozialistische Zentralplanwirtschaften übertragen, so bestehen dort neben der zentralen Planung und Lenkung mittels der Bilanzierungsmethode ebenfalls bürokratische Steuerungsmechanismen, Aushandlungsprozesse zwischen Staatsorganen bzw. Machtgruppen und (meist illegale) Aktivitäten innerhalb der Schattenwirtschaft. - 2. Implikation: Die einzelnen Koordinationsverfahren sind diesem Ansatz zufolge jeweils beliebig miteinander mischbar. Dabei bleibt jedoch unberücksichtigt, daß, wie die ordnungstheoretische Analyse zeigt (Wirtschaftsordnung III und IV), Markt und Bilanzierung die beiden (sich gegenseitig ausschließenden) primären wirtschaftlichen Koordinationsmechanismen sind und den anderen genannten Verfahren nur eine ergänzende, sekundäre Funktion zukommt. Auch wenn in keiner Wirtschaftsordnung ausschließlich nur die jeweils primäre Koordinationsmethode angewandt wird, ist daher eine beliebige Kombination der einzelnen Verfahren nicht möglich; vielmehr ist zu gewährleisten, daß der primäre Mechanismus nicht beeinträchtigt wird.
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