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Programmiersprache
I. Begriff und Aufgabe: Eine Programmiersprache ist eine künstliche Sprache (Gegensatz: natürliche Sprache, z. B. deutsch, englisch) zur Verständigung zwischen Mensch und Computer. Sie ist durch ihre Syntax (Syntax einer Programmiersprache) und Semantik (Semantik einer Programmiersprache) definiert. In einer Programmiersprache stellt man Verfahren zur Problemlösung in einer für den Computer "verständlichen" Form dar. Der Mensch (Programmierer) muß die Programmiersprache erlernen.
II. Kategorien: Eine einheitliche Untergliederung existiert nicht. Die Zuordnung einer Programmiersprache zu einer Kategorie erfolgt meist anhand von grundlegenden Sprachkonzepten. Oft vereinigt allerdings eine Programmiersprache in sich Merkmale verschiedener Konzepte, so daß die Zuordnung aufgrund des am stärksten ausgeprägten Konzepts erfolgt. - 1. In prozeduralen (imperativen) Programmiersprache formuliert man Algorithmen; der Programmierer gibt einen Ablauf von Operationen zur Lösung eines Problems an. Beispiele: Ada, Basic, C, Cobol, Fortran, Pascal, Pl/1; am weitesten verbreitet. - 2. In nichtprozeduralen Programmiersprache steht das Problem selbst, nicht der Ablauf, im Vordergrund. - a) Deklarative Programmiersprache gestatten eine Beschreibung des Problems in der Form, daß die relevanten Sachverhalte und die Beziehungen zwischen diesen angegeben werden. Die als Ergebnis gewünschten Sachverhalte werden aus der Problembeschreibung automatisch abgeleitet, sofern ein Lösungsweg gefunden werden kann. Beispiele: Prolog, Lisp, Fp. - b) Applikative (funktionsorientierte) Programmiersprache sehen die Problemlösung durch wiederholten Aufruf von Funktionen vor. Beispiele: Lisp, Fp. - c) In objektorientierten Programmiersprache definiert man Objekte (Daten und zugehörige Operationen), die durch Nachrichten miteinander kommunizieren. Beispiel: Smalltalk Eiffel C++.
III. Generationen: Historisch unterscheidet man Programmiersprache nach der Entfernung der Sprachebene von der computerinternen Darstellungsform einerseits und der Nähe zu den Problemen des Benutzers andererseits. - 1. In einer Programmiersprache der 1. Generation (Maschinensprache) muß ein Programm in enger Anlehnung an die interne Repräsentation der Befehle eines ganz bestimmten Computertyps im Binärcode formuliert werden. - 2. Programmiersprache der 2. Generation (maschinenorientierte P.; Assemblersprache) orientieren sich immer noch an der internen Darstellungsform eines bestimmten Computertyps, erlauben aber eine symbolische Ausdrucksweise; d. h. Befehle und Daten werden durch Namen angesprochen. - 3. Programmiersprache der 3. Generation (höhere P.; problemorientierte P.) sind prozedurale Sprachen (vgl. II), deren Elemente sich an den Problemen des Benutzers (z. B. mathematischen, kommerziellen Problemen) orientieren und nicht an den Eigenschaften eines bestimmten Computers. - 4. Programmiersprache der 4. Generation sind P., die sich durch noch stärkere Endbenutzernähe auszeichnen. Sie kommen v. a. im Bereich der Datenbanksysteme zum Einsatz. Der Begriff wird nicht einheitlich verwendet.
IV. Standardisierung: Vgl. Programmiersprachenstandard.
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