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Launhardt
Carl Friedrich Wilhelm, 1832-1918, seit 1869 Professor für Straßen-, Eisenbahn- und Brückenbau an der Polytechnischen Schule und späteren Technischen Hochschule in Hannover, wo er bis zu seinem Tode lehrte. Launhardt hat sich neben technischen auch mit wirtschaftlichen Fragen des Verkehrswegebaus befaßt - z. B. mit den Betriebskosten der Eisenbahn in Abhängigkeit von den Steigungs- und Krümmungsverhältnissen - und ein dünnes Buch mit dem Titel "Mathematische Begründung der Volkswirtschaftslehre" (1885) geschrieben. Launhardt kannte das Werk von Walras und Jevons, nicht jedoch das von Gossen. In drei Teilen behandelte er den Tausch, die Gütererzeugung und Güterversendung. Der letzte Teil ist von bleibendem Wert, die beiden ersten Teile sind - trotz der zum Teil originellen Ansätze und der zukunftweisenden mathematischen Behandlung - überholt. Launhardt analysierte die Absatzgebiete konkurrierender Anbieter und das Marktgebiet eines Produzenten für seinen Absatz. Er entwickelte eine geometrische Konstruktion, um den Punkt des räumlichen Gleichgewichts bestimmen zu können. Den Fall eines Angebotsdyopols, bei dem jeder Anbieter den Preis des anderen als Datum betrachtet, hat er vollständig untersucht. Zur Unterscheidung des Dyopols von Cournot (oligopolistische Preisbildung), bei dem Mengen variiert werden, wird es als Launhardt-Hotelling-Modell bezeichnet. Launhardt variierte jedoch nicht simultan Preis und Standort, was Harold Hotelling (1895-1973) in dem Aufsatz "Stability in Competition", in: Economic Journal, 39 (1929), überlassen blieb.
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