1. Begriff/Ziele: Staatliche Maßnahmen zur Lenkung der Standortverteilung von Büro- bzw. Dienstleistungsbetrieben. Die Ziele bestehen v. a. in der Dezentralisierung zur Entlastung der Agglomerationen und zur Entwicklung peripherer Regionen. - 2. Instrumente: Als Mittel werden in den Ballungsgebieten Ansiedlungsverbote (z. Bürostandortpolitik in Großbritannien) und finanzielle Auflagen in Abhängigkeit von der Entfernung zur Agglomeration (z. Bürostandortpolitik in Frankreich) eingesetzt. In den peripheren Regionen stehen arbeitsplatzbezogene Anreizsubventionen und der Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur sowie die Gestaltung der Tarifzonen (Gebührenpolitik) im Vordergrund. - 3. Entwicklung: Eine dezidierte Bürostandortpolitik ist zuerst in Großbritannien mit der Einführung von Office Development Permits (ODP) (1964 bis 1979) eingesetzt worden mit dem Ziel, die City of London zu entlasten. Vergleichbare Ansätze hat es in den 60er Jahren auch in Frankreich und den Niederlanden gegeben. Seit den 70er Jahren hat sich die Bürostandortpolitik vornehmlich auf die Dezentralisierung staatlicher Behörden verlegt, ohne große Effekte zu erzielen. Gegenwärtig stehen Anreiz- und Infrastrukturmittel zur Förderung peripherer Regionen im Vordergrund durch die Aufnahme von Dienstleistungsbetrieben in die regionale Wirtschaftspolitik, durch den Ausbau des Telekommunikationsnetzes und durch die Förderung von Einrichtungen wie Telehäusern/Teleports. Insgesamt sind die Maßnahmen wie die Effekte bisher jedoch schwach entwickelt. Erst allmählich wird die wachsende Bedeutung der Dienstleistungswirtschaft für die regionale Strukturpolitik erkannt.