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Verzerrung

wohlfahrtstheoretisches Konzept zur Beschreibung von verschiedenen Verletzungen der Marginalbedingungen für die optimale Allokation von Ressourcen. Diese Bedingungen besagen, daß die beiden Grenzraten der Transformation (Reallokation und internationaler Tausch) den Grenzraten der Substitution entsprechen müssen. Dazu kommt die Bedingung, daß die Grenzraten der Faktorsubstitution in der Produktion bei verschiedenen Verwendungsrichtungen übereinstimmen. - Zu einer Verletzung dieser Bedingungen kommt es etwa dann, wenn bedingt durch externe Effekte der Produktion die Grenzrate der Transformation vom Preisverhältnis zweier Güter abweicht, welches seinerseits im Konsumoptimum der Grenzrate der Substitution entspricht (vgl. auch externe Größenvorteile). Ein ähnliches Ergebnis kommt zustande, wenn in einem Sektor bedingt durch Marktmacht der Preis über den Grenzkosten liegt. Verzerrung können auch durch Steuern entstehen. Eine Konsumsteuer bzw. -subvention führt zu einer Divergenz zwischen Produzenten- und Konsumentenpreisverhältnis. Das Produzentenpreisverhältnis entspricht bei vollständigem Wettbewerb der Grenzrate der Transformation, während die Grenzrate der Substitution dem Konsumentenpreisverhältnis entspricht. Analoges gilt für eine Produktionssteuer bzw. -subvention. Ein Zoll erhöht sowohl das Produzenten-, als auch das Konsumentenpreisverhältnis des importierten Gutes über das Weltmarktpreisverhältnis, welches im Fall eines kleinen Landes die Grenzrate der Transformation über den internationalen Tausch angibt (internationale Grenzrate der Transformation). Damit entsteht eine Verzerrung zwischen der heimischen Grenzrate der Transformation und der Grenzrate der Substitution einerseits, und der internationalen Grenzrate der Transformation andererseits. - Verzerrung führen dazu, daß von einzelnen Gütern zu viel oder zu wenig produziert wird (Fehlallokation). So können Steuern bzw. Subventionen auch zur Korrektur von Verzerrung dienen. Die erstbeste Korrektur ist dabei immer eine solche, die direkt an der Quelle der Verzerrung ansetzt. Da aber handelspolitische Maßnahmen sowohl auf der Produktions- als auch auf der Konsumseite ansetzen, sind sie typischerweise nur zweitbeste Korrekturen von Verzerrungen. - Vgl. auch Theorie des Zweitbesten, Handelspolitik.

 

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