Die Schwierigkeiten in der Vergleichbarkeit bzw. Interpretierbarkeit z. B. der Bilanzen aus unterschiedlichen Ländern beruhen in länderspezifisch unterschiedlichen Rechtssystemen und den jeweiligen Usancen in der Handhabung, also in den Rechnungslegungspraktiken und kaufmännischen Gepflogenheiten. Dies hat zu verstärkten Anstrengungen hinsichtlich einer internationalen Harmonisierung der Rechnungslegung geführt: vierte und siebte EG-Richtlinie der EG-Kommission; Leitsätze der OECD; Rechnungslegungsgrundsätze der International Accounting Standardt Comittee (IASC); Mindestanforderungen an die Berichterstattung des ECOSOC (Economic and Social Council) der UN. - Der Prozeß der Vereinheitlichung muß als schwierig angesehen werden, da der Rechnungslegung unterschiedliche Philosophien zugrunde liegen: Während im angelsächsischen Wirtschaftsraum für den bilanziellen Abschluß das Prinzip des "True and Fair View" den Leitgrundsatz abgibt, sind kontinentaleuropäische Rechnungslegungsgrundsätze eher dem Gläubigerschutz verbunden, was sich u. a. in der Handhabung der Periodenabgrenzung niederschlägt. Ein weiteres Problem der Vergleichbarkeit der Rechnungslegung besteht auch innerhalb Europas bei der Berücksichtigung von inflationären Entwicklungen, die uneinheitlich gehandhabt wird. So räumt die vierte EG-Richtlinie das Wahlrecht ein, die Bilanzierung zu Wiederbeschaffungswerten vorzunehmen oder auch eine Neubewertung durchzuführen. - Vgl. auch internationales Berichtssystem.
