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Operationalisierbarkeit

1. Begriff: Allgemein die Möglichkeit, Erscheinungsgrößen der Realität, denen eine eindeutige und widerspruchsfreie Definition zugrunde liegt, als Variable mathematischer Operationen zu verwenden. Die Operationalisierbarkeit dient in der allgemeinen Wirtschaftspolitik der Charakterisierung wirtschaftspolitischer Ziele und Mittel hinsichtlich ihrer Verwendbarkeit für gezielte wirtschaftspolitische Maßnahmen ((y) Ziel der Wirtschaftspolitik (y) und (y) Mittel der Wirtschaftspolitik (y)). - 2. Repräsentationskonflikt: Die Operationalisierbarkeit steht in der Regel im Konflikt mit dem Repräsentationsgehalt einer wirtschaftspolitischen Zielvariablen. Je genauer eine Zieldefinition der Zielvorstellung entspricht, um so geringer ist ihre O., und je besser die Operationalisierbarkeit einer Zieldefinition entspricht, um so geringer entspricht sie der Zielvorstellung. Beispielsweise läßt sich eine erwünschte Vollbeschäftigung als Beschäftigung von 95% aller Erwerbssuchenden definieren, aber nicht als solche messen. Dagegen läßt sich eine Beschäftigungsvermittlung von 95% aller bei den Arbeitsämtern gemeldeten Erwerbslosen genau feststellen, diese Definition der Vollbeschäftigung entspricht jedoch nicht der zuvor genannten und eigentlich erwünschten. - Auch bei Mittelvariablen können Konflikte zwischen dem Repräsentationsgehalt der Variablendefinition und ihrer Operationalisierbarkeit auftreten. - 3. Systematik: Die Operationalisierbarkeit läßt sich stufenweise klassifizieren. a) Zunächst ist über die Quantifizierbarkeit einer wirtschaftspolitischen Größe zu entscheiden. Quantifizierbar ist eine Größe, wenn empirisch belegte, numerische Werte existieren, die ihrer verbalen Definition entsprechen. - b) Bei gegebener Quantifizierbarkeit ist als nächstes die Meßbarkeit festzustellen. Eine quantifizierbare Größe gilt als meßbar, wenn die numerischen Werte nicht nur existieren, sondern auch feststellbar sind. - Hinsichtlich der Feststellbarkeit müssen drei Kriterien erfüllt sein: Objektivität (intersubjektive Messungen führen zum gleichen Ergebnis), Reliabilität (wiederholte Messungen unter gleichen Bedingungen führen zum selben Ergebnis) und Validität (der gemessene Wert entspricht sicher dem nach der Definition zu messenden Wert). - Die meßbaren Größen lassen sich weiterhin nach ihrer Skalierung typisieren: In der ersten Stufe werden ordinalskalierte und kardinalskalierte Werte unterschieden. Die Ordinalskala legt allein eine Rangfolge der Meßwerte fest. Kardinalskalierte Werte werden in zwei Arten unterteilt. Intervallskalierte und rationalskalierte Meßwerte. Bei der intervallskalierten Messung werden nur die Differenzen zwischen zwei Meßwerten erfaßt (z. B. erfaßt das Investitionsvolumen einer bestimmten Periode die Änderung der Kapitalbestands, nicht jedoch seine absolute Höhe), während bei der rationalskalierten Messung die Absolutwerte ermittelt werden (z. B. Warenmengen aufgrund einer Inventur). Die rationalskalierte Meßbarkeit einer wirtschaftspolitischen Größe stellt die höchste Form der Operationalisierbarkeit dar, da diese Form den höchsten Informationswert besitzt und eine präzise Verwendbarkeit in wirtschaftspolitischen Ziel-Mittel-Zusammenhängen bietet.

 

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