Wirtschaftslexikon - Enzyklopädie der Wirtschaft
lexikon betriebswirtschaft Wirtschaftslexikon lexikon wirtschaft Wirtschaftslexikon Suche im Wirtschaftslexikon
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
 
 
 

Linder-Hypothese

von Linder 1961 vorgetragene Hypothese betreffend die Handelsstruktur. Sie bezieht sich auf den industriellen Bereich, und hier wiederum vor allem auf Sektoren mit einem gewissen Potential an Produktdifferenzierung. - Zentrales Element dieser Hypothese ist die aus der Produktzyklus-Theorie entlehnte Vorstellung, daß die Entwicklung differenzierter industrieller Güter zumindest anfangs eine gewisse Nähe zu den Nachfragern erfordert. Die Produktion solcher Güter erfordert mithin die Existenz eines hinreichend großen heimischen Marktes. Erst nach Aufnahme der heimischen Produktion können Exporte in andere Länder entstehen, in denen ebenfalls Nachfrage nach solchen Gütern besteht. Dies sind vor allem Länder mit einem ähnlichen Pro-Kopf-Einkommen, jedenfalls dann, wenn die Nachfragestruktur unter sonst gleichen Bedingungen sehr stark mit der Nachfrage variiert. Erst mit zunehmendem Einkommen entsteht eine verstärkte Nachfrage nach Produkten mit einem hohen Potential an Produktdifferenzierung. - Nachdem dieselben Überlegungen für die Entstehung der Produktion und des Exports in anderen Ländern gelten, entsteht intraindustrieller Handel. - Das Handelsvolumen zwischen zwei Ländern wird umso größer sein, je höher die Pro-Kopf-Einkommen der beiden Länder sind, je ähnlicher die beiden Länder in ihren Einkommensniveaus sind, und je geringer die Distanz zwischen den beiden Ländern ist. - Vgl. auch Gravitationsmodell, Handelstheorie.

 

<< vorheriger Begriff
nächster Begriff>>
Lindahl-Modell
Linder-These

 

Diese Seite bookmarken :

 
   

 

  Weitere Begriffe : wertaufhellende Tatsachen | produktiver Lohn | Selbstkontrahieren | Meßbarkeit | Zeitgrad
wiki wirtschaft

Thematische Gliederung | Unser Projekt | Impressum