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Drei-Sektoren-Hypothese

1. Begriff: Von C. Clark und J. Fourastié begründete These über den langfristigen sektoralen Strukturwandel zwischen primärem, sekundärem und tertiärem Sektor. Auf niedrigem Entwicklungsstand, gemessen am Volkseinkommen, dominiert der primäre Sektor (Landwirtschaft). Ein fortgeschrittener Entwicklungsstand ist durch Dominanz des sekundären Sektors (industrielle Produktion) gekennzeichnet. Auf hohem Entwicklungsniveau verlagern sich Produktion und Konsum dann überwiegend auf die Dienstleistungen (tertiärer Sektor). - 2. Begründungen: a) Einkommenselastizität der Nachfrage: Auf niedrigem Einkommensniveau ist die Nachfrage relativ unelastisch und konzentriert sich auf die Deckung des Grundbedarfs. Mit steigenden Einkommen nimmt die Elastizität der Nachfrage zu, und dies begünstigt zunächst industriell hergestellte Güter und im weiteren Entwicklungsverlauf Dienstleistungen. - b) Produktionsseitig führt der technische Fortschritt zu unterschiedlichen Wachstumsmustern der Sektoren. Während im sekundären Sektor (kapitalintensive Produktion) der technische Fortschritt arbeitssparend wirkt und somit zu einem relativen Rückgang der Beschäftigung führt (Deindustrialisierung), werden die Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung im tertiären Sektor als begrenzt angesehen, was einen steigenden Erwerbsanteil dieses Sektors zur Folge hat. - 3. Empirische Relevanz: Das Verlaufsmuster des Strukturwandels nach der D.-S.-H. ist empirisch gut zu bestätigen (Wirtschaftsgeographie; sektoraler Strukturwandel 1.). Allerdings hat sich die Vermutung eines generellen Produktivitätsrückstands des Dienstleistungssektors als nicht zutreffend erwiesen. Insbes. die elektronische Datenverarbeitung, aber etwa auch die Entwicklung moderner Kommunikationstechniken haben zu erheblichen Produktivitätszuwächsen bei vielen Dienstleistungsproduktionen geführt, so daß der dominierende Erklärungsfaktor für den Bedeutungsgewinn der Dienstleistungen in Verschiebungen der Nachfrage zu sehen ist.

 

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