1. In der neueren Wissenschaftstheorie als Beurteilungskriterium für Theorien und für ganze Wissenschaftsprogramme (Paradigma) von Bedeutung. Bewertet wird dabei nicht ausschließlich deren Informationsgehalt, sondern das ihnen innewohnende Potential für die Weiterentwicklung des Erkenntnisstandes. - 2. Vorgehensweise zur Lösung von allgemeinen Problemen, für die keine eindeutigen Lösungsstrategien bekannt sind oder aufgrund des erforderlichen Aufwands nicht sinnvoll erscheinen; beinhaltet in erster Linie "Daumenregeln" auf der Grundlage subjektiver Erfahrungen und überlieferter Verhaltensweisen. Heuristik wird v. a. in schlecht strukturierten und schwer überschaubaren Problembereichen angewendet. - 3. Vorgehensweise zur Lösung von mathematischen Problemen: Methode, die auf der Basis von Erfahrung oder Urteilsvermögen zu einer guten Lösung eines Problems führt, die nicht notwendig optimal ist. Diese Lösungsverfahren ohne Konvergenzbeweis werden entweder für Probleme eingesetzt, für die keine konvergierenden Verfahren existieren, oder sie werden zur Beschleunigung von konvergierenden Verfahren eingesetzt. Heuristiken werden dann angewandt, wenn keine effektiven Algorithmen existieren; so werden häufig Branch-and-Bound-Verfahren, dynamische Optimierung und begrenzte Enumeration bei wachsender Problemgröße durch heuristische Verfahren abgelöst.