empirischer Gehalt, Kriterium zur Beurteilung erfahrungswissenschaftlicher Theorien, Gesetzesaussagen und Hypothesen. - Zu unterscheiden sind: Allgemeinheit und Präzision einer Aussage. Darstellung dieser Problematik anhand wissenschaftlicher Aussagen in konditionaler Form (Wenn-dann-Sätze): Die Allgemeinheit einer Aussage hängt vom Gehalt ihrer Wenn-Komponente ab, wobei mit zunehmendem Gehalt die Allgemeinheit sinkt (und umgekehrt), weil die in der Dann-Komponente bezeichnete Konsequenz unter stärker einschränkenden Bedingungen behauptet wird; Manipulationen des Gehalts der Dann-Komponente verändern die Bestimmtheit bzw. den Präzisionsgrad der Aussage, wobei mit abnehmendem Gehalt der Dann-Komponente die Präzision ebenfalls abnimmt (und umgekehrt). - Nach Karl R. Popper (Logik der Forschung, 8. Aufl., Tübingen 1984) gilt, daß zwischen empirischem Gehalt und Falsifizierbarkeit einer wissenschaftlichen Aussage eine positive Korrelation anzunehmen ist: Je gehaltvoller eine Aussage, desto leichter falsifizierbar ist sie (vgl. auch Popper-Kriterium). Dabei ist streng zwischen Falsifizierbarkeit als logischer Eigenschaft einer Aussage und ihrer tatsächlichen Falsifikation zu unterscheiden.