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Handelsflotte
1. Begriff: Zusammenfassende Bezeichnung für alle Seeschiffe einer nationalen Flagge, die in das Seeschiffsregister des betreffenden Staates eingetragen sind. Nur rechtlicher Begriff, der über wirtschaftliche Zusammenhänge nichts aussagt. Z. B. sind die Handelsflotte von Panama, Honduras und Liberia ("Panhonlib-Flotten") wesentlich größer, als es dem Verkehrsaufkommen oder der Wirtschaftskraft dieser Länder entsprechen würde: Steuerliche Vorteile, niedrigere Gebühren, primitivere Schiffssicherheitsbestimmungen, geringere Sozialverpflichtungen, Möglichkeit zur Umgehung von Verpflichtungen aus internationalen Verträgen veranlassen die Reeder, ihre Schiffe in die Register dieser Länder einzutragen (billige Flaggen). - 2. Statistik: Mitte 1995 umfaßte die Welt-Handelsflotte 36.548 Schiffe über 300 gt mit einer Gesamttonnage von 688 Mio. dwt. Von der Zahl der Handelsschiffe entfielen 23,9% auf Tanker, 15,5% auf Massengutfrachter, 4,5% auf Containerschiffe, 47,1% auf konventionelle Stückgutfrachter und 8,9% auf Passagierschiffe. Da Tank- und Massengutfrachter i. d. R. über eine bedeutend höhere Tragfähigkeit verfügen, verschieben sich die entsprechenden Anteile zu ihren Gunsten. Über die größten Flottenanteile (jeweils gemessen in dwt) verfügten Panama (14,0%), Liberia (13,7%), Griechenland (7,7%), Zypern (5,6%) und die Bahamas (5,0). Unter deutscher Flagge fuhren Ende 1993 854 Handelsschiffe mit 4,92 Mio. BRT; von der Anzahl her entfielen 7,3% auf Tanker, 77,3% auf Trockenfrachter und 15,5% auf Schiffe für Personenbeförderung.
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