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Stadtstrukturmodelle
Modelle der räumlichen Regelhaftigkeiten der Stadtstruktur, insbes. des innerstädtischen Gefüges von Wohn- und Wirtschaftsstandorten. Die Formulierung von Stadtstrukturmodelle als Ausdruck von Standortentscheidungen, Bodenrente und Transportkosten ist Gegenstand der Stadtökonomie und der Stadtgeographie. Die Komplexität der Standortentscheidungsprozesse und Probleme der empirischen Messung von Elementen der Stadtstruktur erschweren die Aufstellung umfassender Quasi-Totalmodelle. Die verbreiteten "klassischen" Stadtmodelle beschränken sich vorwiegend auf die räumlich-soziale Ordnung der Wohnnutzung: a) Nach dem Ringmodell der Chicagoer Schule der Sozialökologie (Burgess 1925/29) ist die städtische Landnutzung in ringförmige Zonen um das Hauptgeschäftszentrum organisiert als Folge konzentrischer, von der City ausgehender Wachstums- und Verdrängungsprozesse; danach sinkt von innen nach außen mit den Bodenpreisen die Flächenintensität der Wohn- und Gewerbenutzung, während der soziale Status zum Stadtrand hin ansteigt. b) Nach dem Sektorenmodell von Hoyt (1939) dagegen gliedert sich die Stadt entlang von radialen Verkehrslinien in vom Kern zum Rand reichende Sektoren, die relativ homogen bzgl. des Sozialstatus der Bewohner sind. c) Das Mehrkerne-Modell von Harris/Ullman (1945) geht von der Annahme aus, daß mit wachsender Stadtgröße die Anzahl und Spezialisierung ihrer "Kerne" (City, periphere Geschäftszentren, Industriezentren, Zentren der Wohngebiete verschiedener Sozialgruppen) wächst. Die Kritik an diesen drei "klassischen" Stadtstrukturmodellen betrifft ihre empirische Allgemeingültigkeit (es lassen sich Überlagerungen der drei Modelle feststellen wie auch ganz andere Raummuster in Städten außerhalb Nordamerikas) und die unzureichende theoretische Begründung.
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