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reales Sozialprodukt
1. Begriff: Umfassender Ausdruck für die von Preisänderungen bereinigte, periodisch abgegrenzte wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft (vgl. Sozialprodukt). Als Indikator für Wachstum oder Schrumpfung der Volkswirtschaft zeigt das r. S. die Entwicklung der wirtschaftlichen Leistung, die sich bei einer Umbewertung aller Transaktionen in Preisen eines festen Basisjahres, z. Z. 1990, ergibt. - Gegensatz: das in jeweiligen Preisen ausgedrückte nominale Sozialprodukt. - 2. Berechnung sowohl über die Verwendungsrechnung des Sozialprodukts (privater Verbrauch, Staatsverbrauch, Bruttoinvestitionen, Aus- und Einfuhr jeweils in konstanten Preisen) als auch über die Entstehungsrechnung (Ermittlung der realen Wertschöpfung aller einzelnen Wirtschaftsbereiche als Differenz zwischen Produktionswerten und Vorleistungen jeweils in konstanten Preisen, sog. doppelte Deflationierung). Umbewertung der Transaktionen in tiefer Untergliederung. Dabei entsteht ein Preisindex des Sozialprodukts mit wechselnder Wägung (Paasche-Index) im Gegensatz zu den meisten verwendeten Preisindizes (Inflation II 1.) mit Warenkorb eines Basisjahres (Laspeyres-Index). - 3. Im Unterschied zum o. g. Begriff wird auch das Konzept Realwert des Sozialprodukts diskutiert, bei dem alle Transaktionen nur von der Geldwertänderung bereinigt werden. Die Deflationierung soll dabei mit dem einheitlichen Preisindex erfolgen, an dem auch die Inflationsrate gemessen wird. Die Auswahl des konkreten Preisindex ist umstritten. Mit diesem Konzept werden der Einkommensaspekt und die Kaufkraftentwicklung in den Vordergrund gerückt.
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