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Mindestreservepolitik

Ausgestaltung von Regelungen, nach denen die Kreditinstitute einen bestimmten Mindestumfang von Sichtguthaben bei der Zentralbank zu halten haben. Die Mindestreservepolitik äußert sich im Erlaß von entsprechenden Vorschriften durch die Notenbank (Anweisung über Mindestreserven). In der Bundesrep. D. knüpft die Mindestreserve an die Passivseite der Bankbilanzen an. Die Reserveguthaben der Banken werden nicht verzinst. - Die Mindestreservewirkungen hängen zum einen von der Abgrenzung der reservepflichtigen Verbindlichkeiten, zum anderen von der Höhe der Mindestreservesätze ab. Das Mindestreserve-Soll für einen bestimmten Monat ergibt sich durch Multiplikation der von der Zentralbank angeordneten Reservesätze mit dem Durchschnittsstand reservepflichtiger Verbindlichkeiten. Diesem Reserve-Soll wird die Ist-Reserve gegenübergestellt. Da der Sonderzins bei Unterschreiten des Reserve-Solls sehr hoch ist, erfüllen die Kreditinstitute ihre Mindestreserveverpflichtung unter nahezu allen Umständen. - Bedeutung: Bei der Mindestreserve handelt es sich um ein geldpolitisches Instrument, das traditionell zur Grobsteuerung des Geldmarkts eingesetzt wurde. Seit geraumer Zeit wird das Instrument in der Bundesrep. D. allerdings nicht mehr aktiv zur kurzfristigen Beeinflussung der Bankenliquidität verwendet. Die Mindestreserve hat inzwischen eher einen ordnungspolitischen Charakter bekommen, indem sie stabile Rahmenbedingungen für den effizienten Einsatz der übrigen geldpolitischen Instrumente schafft. - Vgl. auch monetäre Theorie und Politik VI.

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