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Liquiditätstheorie des Geldes

geldtheoretisches Konzept, das im Radcliffe-Report seinen Niederschlag fand und Anfang der 50er Jahre eine Diskussion auslöste. In der Bundesrep. D. haben G. Schmölders, H. Rittershausen und C. Köhler die Liquiditätstheorie des Geldes d. G. maßgeblich beeinflußt. Die Liquiditätstheorie des Geldes d. G. stellt eine deutliche Gegenposition zum Monetarismus auf, der der Geldmenge den entscheidenden Einfluß auf die ökonomische Aktivität zuschreibt. Der Liquiditätstheorie des Geldes d. G. ist dieser Ansatz zu eng, da er wesentliche Komponenten, die die Ausgabentätigkeit der Wirtschaftssubjekte bestimmen, außer acht läßt. Die Liquiditätstheorie des Geldes d. G. geht von der These aus, daß für das Ausgabeverhalten die Liquiditätssituation der einzelnen Wirtschaftssubjekte maßgeblich ist, für die Gesamtwirtschaft entsprechend die gesamtwirtschaftliche Liquidität. Die Geldmenge ist nur Teil dieser Liquidität. Die Liquiditätslage der Wirtschaft wird durch Einlagen bei paramonetären Finanzierungsinstituten ebenso mitbestimmt wie durch andere Forderungen und Vermögenstitel außerhalb des Bankensektors. Ausgaben können nicht nur mit Geld, sondern auch mit zusätzlichen Krediten finanziert werden, egal ob diese von Geschäftsbanken oder von anderen gewährt werden. Daneben ist es ausgabefreudigen Wirtschaftssubjekten zuzuschreiben, daß sie ihr sonstiges Vermögen miteinbeziehen und diese als potentielle Liquidität betrachten. Dazu kommt, daß allgemeines Umsichgreifen optimistischer Erwartungen, Hoffnungen und Wünsche als subjektive Liquiditätskomponenten die objektiv gegebene, tatsächlich vorhandene Liquidität in Form von Geld, Vermögenstitel oder Kreditliquidität überlagern und mit ihr zusammen schließlich jenes Liquiditätsaggregat bilden, das die ökonomischen Aktivitäten der Wirtschaftssubjekte und damit der Gesamtwirtschaft bestimmt. - Außerdem wird betont, daß die Geldmenge wesentlich von den wirtschaftlichen Aktivitäten, also vom realen Sektor, nämlich über die Kreditgewährung aufgrund wirtschaftlicher Entscheidungen (z. B. Investitionstätigkeit mit Kreditfinanzierung aufgrund positiver Gewinn- und Absatzentwicklung) bestimmt wird und nicht umgekehrt.

 

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