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Kostenwerttheorien
I. Wirtschaftstheorie: Objektivistische Werttheorien, die als Grundlage des Wertes die objektive Brauchbarkeit (= objektiver Gebrauchswert) eines Gutes und als Maßstab des Wertes die zur Herstellung des Gutes aufgewendeten Kosten ansehen. Die zeitlich vor den Nutzwerttheorien auftretenden Kostenwerttheorien scheitern an der sog. klassischen Wertantinomie (contradicition économique, nach Proudhon): Es gibt viele Güter mit hohem Gebrauchs- und niedrigem Tauschwert (= Preis), z. B. Brot, andererseits Güter mit niedrigem Gebrauchs- und hohem Tauschwert, z. B. Diamanten. Also besteht kein Zusammenhang in dem Sinne, daß ein hoher objektiver Gebrauchswert auch zu einem hohen Preis führt. Aus diesem Dilemma hilft nur die Berücksichtigung des subjektiven Gebrauchswerts (= Nutzen) in Abhängigkeit von der vorhandenen Menge (Grenznutzen).
II. Kostentheorie: Teilgebiet, das aufbauend auf der Produktionstheorie, die das Mengengerüst der Kosten analysiert, aufzeigen soll, welche Größen die Wertkomponente der Kosten determinieren. Im Mittelpunkt steht hierbei die Frage, wie die Kostenwerte im Hinblick auf die jeweiligen Bewertungszwecke festzulegen sind. Kostenwerttheoretische Probleme wurden in der Kostenlehre intensiv erst mit der Entwicklung der modernen Entscheidungstheorie diskutiert.
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