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Kommunikation
I. Organisation/Kommunikationswissenschaft: 1. Begriff: a) I. w. S.: Prozeß der Übertragung von Nachrichten zwischen einem Sender und einem oder mehreren Empfängern. b) I. e. S.: Soziale K., die Verständigung zwischen verschiedenen Personen. In der wissenschaftlichen Analyse werden die kommunizierenden Personen meist Kommunikator und Rezipient genannt, die zwischen beiden vermittelnde Nachricht auch Mitteilung oder (allgemein) Zeichen. Ein abstrakter Ansatz zur Analyse von Kommunikations- und Zeichenprozessen ist die Semiotik. - 2. Inhalt/Inhaltsaspekte: Der Ausdruck "Mitteilung" verweist darauf, daß Kommunikator und Rezipient etwas miteinander teilen, etwas gemeinsam haben (lat. communis = gemeinsam). Dieses Gemeinsame ist zunächst der "Inhalt" der Mitteilung. Es können drei Inhaltsaspekte analytisch unterschieden werden (nach Karl Bühler): (1) ihren Bezug auf Objekte oder Sachverhalte (Darstellungsfunktion), (2) den Bezug auf Eigenschaften oder Absichten des Kommunikators (Ausdrucksfunktion) und (3) den Bezug auf Reaktionen der Rezipienten (Appellfunktion). Darüber hinaus hat jede Mitteilung auch einen Beziehungsaspekt. Sie definiert und reguliert die soziale Beziehung zwischen Kommunikator und Rezipient. - 3. Zum Wesen der Mitteilung gehört auch, daß sie sinnlich erfahrbar ist. Nur über die üblichen, der Wahrnehmung dienenden Sinnesmodalitäten ist eine Teilhabe am Kommunikationsprozeß möglich. Eine dominierende Rolle in der sozialen Kommunikation spielen die visuelle und die auditive Modalität. Zum Verständnis von Kommunikationsvorgängen tragen dementsprechend die psychologischen Erkenntnisse über Vorgänge der Wahrnehmung und der Verarbeitung von visueller, auditiver, audiovisueller Information bei. - Mitteilungsinhalte werden nach bestimmten Regeln in eine sinnlich erfahrbare Modalität umgesetzt. Diese Regeln steuern z. B. die stimmliche Artikulation oder die Handmotorik, so daß "Sprache" oder "Schrift" entsteht. Die Regeln für Sprache, Schrift und andere Zeichensysteme beruhen auf gesellschaftlichen Konventionen. Ihre Anwendung auf seiten des Kommunikators wird Encodierung genannt, der entsprechende Vorgang des Entzifferns und Interpretierens auf seiten des Rezipienten heißt Decodierung. - 4. Man unterscheidet i. a. zwischen digitalen und ikonischen, verbalen und non-verbalen Zeichensystemen: a) Digitale Zeichensysteme betehen aus einer begrenzten Zahl von Elementen, aus denen sich eine unbegrenzte Zahl von Mitteilungen konstruieren läßt. Die Buchstaben des Alphabets sind ein solches System, ebenso z. B. der ASCII-Code in der Datenverarbeitung. Die Zeichen eines digitalen Codes sind vollkommen arbiträr, sie haben keine Wahrnehmungsähnlichkeit mit dem Codierten. Ikonische (oder analoge) Zeichen reproduzieren demgegenüber bestimmte Ähnlichkeiten in der Wahrnehmung eines codierten Objekts, Ereignisses, Merkmals etc. Beispiel sind Bilddarstellungen wie Graphiken, Gemälde, Photographien, Film- und Video-Aufzeichnungen. - b) Gesprochene Sprache und Schrift (Text) werden auch als verbale Zeichen zusammengefaßt. Non-verbale Zeichen sind demgegenüber alle nicht-sprachlichen und nicht-schriftlichen Verständigungsmittel wie Bilder, Musik oder z. B. auch politische und religiöse Symbole, ferner die im sozialen Umgang oder auch künstlerisch eingesetzte "Körpersprache" (Mimik, Gestik, Körperhaltung, Körperkontakt) und "Parasprache" (Stimmqualität, Sprachmarkierungen und begleitende nichtsprachliche Äußerungen wie z. B. Räuspern). - Vgl. auch Kommunikationsforschung, Kommunikationspolitik.
II. Wirtschaftsinformatik/Bürokommunikation: 1. Begriff: Prozeß, bei dem Informationen zum Zwecke der aufgabenbezogenen Verständigung ausgetauscht werden. - 2. Typen: (1) nach dem Inhalt der Aufgabe, in deren Rahmen die Kommunikation durchgeführt wird: einzelfallbezogene (individualisierte), sachfallbezogene und routinefallbezogene (programmierte) K.; (2) nach der formalen Regelung des Kommunikationsweges: (dienstweggebundene und ungebundene K.); (3) nach der organisatorischen Eingliederung der Kommunikationspartner: innerorganisatorische und organisationsübergreifende K.; (4) nach dem auslösendem Kriterium: formelle (d. h. durch den Organisationsplan bestimmte) und informelle (d. h. im Rahmen zwischenmenschlicher Kontakte stattfindende) K.; (5) nach dem Empfänger der zu übermittelnden Information: Individualkommunikation und Massenkommunikation. (6) nach der Richtung des Informationsflusses: ein- und wechselseitige K.; (7) nach der zeitlichen Abstimmung der Kommunikationspartner und des damit verbundenen Erfordernisses einer Zwischenspeicherung der übermittelten Informationen: synchrone und asynchrone K.; (8) nach den organisatorischen Ebenen, denen die Kommunikationspartner zugeordnet sind: horizontale und vertikale Kommunikation
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