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Einzelhandelskontenrahmen
ein für die Zwecke des Einzelhandels spezialisierter Kontenrahmen. Die Kontenklassen 0-8 bilden die sog. Geschäftsbuchführung, während die Kontenklasse 9 für die Kosten- und Leistungsrechnung vorgesehen ist (Zweisystem), die in der Praxis aber kaum buchungstechnisch durchgeführt wird. Die Geschäftsbuchführung ist nach dem Abschlußgliederungsprinzip aufgebaut (Klasse 0-3 Aktiva, 3 und 4 Passiva, 5 Erträge, 6 und 7 Aufwendungen, 8 Abschlußkonten; vgl. Abbildung "Einzelhandelskontenrahmen - Aufbau"). Bei den Warenkonten wird als Erläuterung zu den einzelnen Positionen darauf hingewiesen, daß der Bezug von Waren sofort als Aufwand auf dem Konto 200 als Bestandskonto nur den Anfangsbestand, den Endbestand lt. Inventur und die Umbuchung des Mehr- bzw. Mindestbestandes aufnehmen soll. Eine Buchungsskizze (vgl. untenstehende Abbildung ) verdeutlicht den Buchungsablauf (für den Fall einer Bestandsminderung). Diese Aufspaltung des Wareneinkaufskontos in ein Warenbestandskonto und ein Warenaufwandskonto stellt nur scheinbar eine Trennung gemischter Konten dar. Das so geführte Warenbestandskonto ist nämlich nur ein Wareninventurbestandskonto; in Wirklichkeit aber erhöht jeder Einkauf den Warenbestand und dürfte nicht als Warenverbrauch gebucht werden. Der Grund für diese Gleichsetzung Wareneinkauf = Warenverbrauch liegt darin, daß man im Einzelhandel überwiegend nach wie vor nicht in der Lage oder aus Kostengründen nicht gewillt ist, den Warenverbrauch laufend zu erfassen (abgesehen von modernen Kassensystemen in Kaufhäusern). Man nimmt daher in Kauf, daß bei der kurzfristigen Ergebnisrechnung, die ohne Inventur insbes. bei Einsatz der Datenverarbeitung monatlich durchgeführt wird, möglicherweise Bestandsdifferenzen in erheblichem Umfang das Ergebnis verfälschen.
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