Stadtökologie

1. Begriff: Relativ junger, interdisziplinärer Ansatz, der die Anpassung der Stadtentwicklung, des Städtebaus und der städtischen Lebensprozesse an die Erfordernisse ökologischer Verträglichkeit untersucht und konkrete Handlungsansätze für den ökologischen Stadtumbau entwickelt. Die Stadtökologie strebt die Vernetzung der Handlungsfelder Stadtwirtschaft, Stadttechnik, Stadtgestaltung, Verwaltung, Stadtpolitik und Umweltkommunikation an, um über "integrierte" Denk- und Vorgehensweisen neue Möglichkeiten des Planens und Handelns aufzuzeigen. Ihr Ziel ist die umweltorientierte Weiterentwicklung des modernen Städtebaus durch die Beachtung von ressourcensparenden, umweltschonenden und sich selbst regelnden Kreisläufen. - 2. Problematik: Bisher ist die inhaltliche Bestimmung des zentralen Kriteriums der ökologischen Verträglichkeit noch ein weitgehend offenes Problem, da sie nicht nur die Kenntnis der vielfältigen ökologischen Kreisläufe und Wirkungszusammenhänge voraussetzt, sondern auch entscheidend gesellschaftliche Bewertungen eingehen. Die Leitlinien des stadtökologischen Umbaus beruhen daher vornehmlich auf ethischen "Orientierungen". Die konkreten, partiellen Ansätze der Stadtökologie beziehen sich v. a. auf drei Bereiche: a) technische Lösungen zur Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs, des Abfall- und Verkehrsaufkommens; b) politisch-moralische Lösungen durch die Veränderung des Umwelt- und Naturbewußtseins der Menschen und die Erziehung zu mehr individueller Mitverantwortung (z. B. über Beteiligungs- und Genossenschaftsmodelle, Dezentralisierung); c) Erprobung und Durchsetzung modellhafter städtebaulicher Lösungen in Form der integrierten ökologischen Quartiersentwicklung.

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