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ökonometrisches Entscheidungsmodell
1. Begriff: Ein geschätztes ökonometrisches Modell (Ökonometrie) kann zur Vorbereitung wirtschaftspolitischer Entscheidungen benutzt werden. Im einfachsten Fall wird mit der Prognoseform des Modells eine Prognose erstellt (ökonometrisches Prognosemodell) und aufgrund der prognostizierten Werte dann entschieden, ob Maßnahmen erforderlich sind. - 2. Einsatzmöglichkeiten: Sind unter den exogenen Variablen des Modells Variablen, die den Charakter von Instrumentvariablen haben, d. h. von wirtschaftspolitischen Entscheidungsträgern gesteuert werden können, dann ist es möglich, die Auswirkungen einer Variation dieser Instrumentvariablen zu berechnen. Es ist jedoch auch denkbar, für gemeinsam abhängige Variablen Zielwerte vorzugeben und mit Hilfe des Modells dann die Werte für die vorgesehenen Instrumentvariablen zu ermitteln. Ein Teil der gemeinsam abhängigen Variablen wird technisch gesehen also zu exogenen Variablen, und die einzusetzenden Instrumentvariablen werden dadurch zu gemeinsam abhängigen Variablen. - 3. Anwendungsvoraussetzungen: Die Zahl der Zielgrößen und der Instrumentvariablen muß bei diesem sogenannten fix target-Ansatz übereinstimmen, und das Modell muß nach dem neuen Vektor, zusammengesetzt aus einem Teil der ursprünglichen gemeinsam abhängigen Variablen und den Instrumentvariablen, auflösbar sein. Da bei diesem Vorgehen unter Umständen nicht realisierbare Werte für die Instrumentvariablen resultieren, kann mit Hilfe einer zu spezifizierenden Verlustfunktion erreicht werden, daß sowohl die Zielvariablen als auch die Instrumentvariablen möglichst wenig von vorgegebenen und eventuell zeitpunktabhängigen Werten abweichen. Die Verwendung eines solchen echten Entscheidungsmodells setzt die Verfügbarkeit entsprechender kontrolltheoretischer Verfahren voraus.
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