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moralisches Risiko in Teams
1. Begriff: Vorgelegt sei ein Problem der Teamproduktion, bei dem lediglich die Gesamtausbringung eines Teams von mehreren Akteuren von dritter Seite beobachtet wird, nicht jedoch die Ausbringung der einzelnen Teammitglieder. Es kann gezeigt werden, daß eine Aufteilung der Gesamtausbringung unter den Teammitgliedern derart, daß jedes Teammitglied in vollem Umfang für seinen marginalen Beitrag entlohnt wird, nicht möglich ist. Daher leisten die eigennützigen Teammitglieder nicht jenen Beitrag zur Gesamtausbringung, der aus Sicht des Teams optimal wäre. Dieses "unmoralische Verhalten" wird in der Agency-Theorie als m. R. i. T. (moral hazard) bezeichnet (vgl. auch Prinzipal-Agent-Theorie bei mehreren Agenten in Agency-Theorie 5.). - 2. Lösungen: moralisches Risiko in Teams R. i. T. kann unter gewissen Bedingungen vermieden werden, wenn es einen Prinzipal gibt, der die Entlohnung der einzelnen Teammitglieder verbindlich festlegt und als residual claimant einen Teil der Gesamtausbringung für sich beansprucht. Interpretiert man den Prinzipal als Eigentümer und Manager einer kapitalistischen Unternehmung, dann ist ein Nachweis erbracht, daß in einer kapitalistischen Unternehmung das Problem des m. R. i. T. einer effizienten Lösung zugeführt werden kann, Holstrom (1982). Alchian und Demsetz (1972) haben dagegen argumentiert, eine Überwindung des Problems erfordere die Überwachung der einzelnen Teammitglieder durch einen Dritten. Eine Überwachung des Überwachers sei nicht notwendig, sofern die Kontrollfunktion durch den residual claimant (den kapitalistischen Unternehmer) wahrgenommen werde. In der Tat konnte in späteren Beiträgen gezeigt werden, daß Holmstroms oben skizzierte Theorie der kapitalistischen Unternehmung bei einer Änderung der zugrundeliegenden Annahmen nicht ohne weiteres aufrechterhalten werden kann.
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