Es beschreibt in der Haushaltstheorie eine anomale Nachfragereaktion, bei der sich als Folge einer Preiserhöhung für ein Gut die nachgefragte Menge erhöht. Der Fall des Giffen-Paradoxon tritt auf, wenn der Haushalt aufgrund seines niedrigen Einkommens gerade nur diejenigen Nahrungsmittelkaufen kann, die sein physisches Existenzminimum sicherstellen. Steigt der Preis eines je Nährwerteinheit relativ billigen Nahrungsmittels, müssen Anteile der Konsumsumme zu Lasten teurerer Nahrungsmittel auf dieses umgeschichtet werden, um das Nährwertminimum nicht zu unterschreiten. Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des G.-P. ist um so höher, je größer der Ausgabenanteil für dieses Gut am Einkommen ist.