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Fernerkundung
1. Begriff: Verfahren zur Beobachtung der Erdoberfläche, der Meeresoberfläche und der Atmosphäre aus Flugzeugen oder Raumfahrzeugen (Satelliten), welche zur Gewinnung von Informationen die von den Objekten ausgehende elektromagnetische Strahlung benutzen (remote sensing). - 2. Aufgaben: Die Fernerkundung unterscheidet drei Bereiche: a) Datenaufnahme, die durch unterschiedliche Sensoren und Aufnahmetechniken erfolgt; neben der ursprünglichen (Luftbild-) Photographie werden heute vor allem multispektrale Abtastsysteme (Scanner) eingesetzt, sowohl optisch-mechanische (wie in den LANDSAT-Satelliten seit 1972) als auch optoelektronische (Radar-) Systeme (wie beim SPOT-HRV-Satelliten seit 1986); b) Datenspeicherung umfangreicher Datenmengen, so daß daraus Luft- und Satellitenbilder errechnet werden können; c) digitale Bildauswertung, die aus der Photogrammetrie (Ausmessung der Bilder zur Umsetzung in topographische Karten, Entzerrung über ein Paßpunktesystem) und der Interpretation besteht; der Interpretation kommt zentrale Bedeutung zu, da die verschiedenen Arbeitsschritte der Transformation der gemessenen Grauwerte, der Bildkorrektur und -verbesserung (z. B. Abschwächung störender Reflexionen durch Wolken) und der Mustererkennung trotz des Einsatzes multivariater statistischer Modelle noch nicht voll automatisierbar sind, sondern visuell aufgrund profunder Sachkenntnisse erfolgen. - 3. Anwendung: Durch die technischen Fortschritte in der Aufnahme- und Auswertungstechnik seit der Mitte der 70er Jahre hat sich eine breite Palette von Anwendungen ergeben, die von den Gebieten der Meterologie, Klimatologie, Geologie und Lagerstättenkunde, Geomorphologie, Bodenkunde, Forst- und Landwirtschaft, Raumplanung bis hin zur Archäologie reicht. In Verbindung mit geographischen Informationssystemen (GIS) wird der Einsatz der Fernerkundung in der Raumplanung und Fernüberwachung noch weiter an Bedeutung gewinnen.
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