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Arbeitsorientierte Einzelwirtschaftslehre (AOEWL)

1. Bezeichnung für ein Alternativprogramm zur gegenwärtigen Betriebswirtschaftslehre. Die Arbeitsorientierte Einzelwirtschaftslehre (AOEWL) E. wurde 1974 von einer Projektgruppe des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts des Deutschen Gewerkschaftsbundes (WSI) entwickelt gegen die herrschende, als "kapitalorientiert" angeprangerte Lehre. - 2. Abgezielt wird auf die Durchsetzung von Interessen der abhängig Beschäftigten (in diesem Sinn: "arbeitsorientiert"). Mit dem Begriff "Einzelwirtschaftslehre" sollen zwei terminologische Abgrenzungen vollzogen werden: a) zur Volkswirtschaftslehre als Lehre von den gesamtwirtschaftlichen Institutionen, b) zur herkömmlichen Betriebswirtschaftslehre. - 3. Konzeptionell erfolgt Gegenüberstellung von einer "kapitalorientierten" und einer "emanzipatorischen Rationalität"; letztere soll auch qualitative Faktoren (z. B. im Rahmen der Arbeitsgestaltung) zu berücksichtigen erlauben. - 4. Beurteilung: Inhaltliche Schwächen des Ansatzes und die damit verbundenen weitreichenden ordnungspolitischen Vorstellungen (Steuerung von Produktion und Verteilung) haben zahlreiche kritische Kommentare ausgelöst.

 

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