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Industriekomplex-Analyse
Verfahren der Raumwirtschaftstheorie und Industriegeographie zur Analyse des Zusammenhangs von interindustriellen Lieferverflechtungen und der Verteilung von Industriestandorten. Mit Hilfe von Input-Output-Tabellen (Input-Output-Rechnung), in welchen die nach den einzelnen Gütern unterteilten Verflechtungen zwischen Produktionssektoren enthalten sind, und linearer Optimierung werden komparative Kostenvergleiche für unterschiedliche räumliche Industriekomplexe durchgeführt, um interindustrielle Verflechtungskoeffizienten zu ermitteln und darüber mögliche, typische Formen des räumlichen Verbundes einzelner Industriezweige aufzudecken. So hat Streit (1967) für Frankreich und die Bundesrep. D. sieben vier- und fünfgliedrige Typen von Industriekomplexen ermitteln können, in denen metallerzeugende und -verarbeitende Industriezweige dominieren. Die Probleme dieses bisher nur in wenigen Studien angewandten Verfahrens bestehen in dem umfangreichen Bedarf an Verflechtungsdaten sowie in der Bestimmung des Einflusses von Faktorsubstitutionen, Größen- und Agglomerationseffekten auf die Verflechtungsindizes und in der geldmäßigen Erfassung der über die Güterlieferungen hinaus bestehenden Verflechtungen (z. B. Informationsströme). Dadurch ist die Aussagekraft von I.-A. und damit ihre Anwendung als Entscheidungsmodell in der Regionalpolitik stark eingeschränkt.
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