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Helfferich

Karl, 1872-1924, wissenschaftlicher Nationalökonom, Politiker und Finanzfachmann. H., der bei den maßgeblichen Nationalökonomen seiner Zeit - wie Wagner, Schmoller, Brentano und vor allem Georg Friedrich Knapp (1842-1926) - studierte, schlug zunächst die wissenschaftliche Laufbahn ein, ging aber zwei Jahre nach seiner Habilitation in den Auswärtigen Dienst und wechselte von dort zur Deutschen Bank, deren Vorstand er seit 1908 angehörte. 1915 wurde er Staatssekretär des Schatzamtes, 1916 Staatssekretär des Reichsamtes des Innern und Stellvertreter des Reichskanzlers. Als preußischer Finanzminister - seit 1915 - war Helfferich für die Kriegsfinanzierung verantwortlich. Diese Tätigkeit wie seine politischen Aktivitäten als führendes Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei nach 1918 sind umstritten. Von verschiedenen Seiten wurde er als Präsident der Reichsbank empfohlen, doch der Posten ging an Hjalmar Schacht (1877-1970). Sein wissenschaftliches Hauptwerk "Das Geld" (1903) ist mehrfach aufgelegt und in verschiedene Sprachen übersetzt worden. Es war lange das beste deutsche Lehrbuch auf diesem Gebiet. Lesenswert sind noch heute die geldhistorischen Partien. Geldpolitisch vertrat Helfferich den Standpunkt, daß sich eine Inflation nur in einer Goldwährung vermeiden lasse. Mit seinem Werk "Georg von Siemens", 3 Bde., (1921-23), hat er den Gründer der Deutschen Bank, der auch sein Schwiegervater war, gewürdigt.

 

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