Wirtschaftslexikon - Enzyklopädie der Wirtschaft
lexikon betriebswirtschaft Wirtschaftslexikon lexikon wirtschaft Wirtschaftslexikon Suche im Wirtschaftslexikon
A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
 
 
 

Geldüberhang

Kaufkraftüberhang, Überschuß der Geldmenge (bzw. des nominellen Volkseinkommens über das Güterangebot (das reale Volkseinkommen). - Entstehung: a) Wird in einer vollbeschäftigten Wirtschaft die Geldmenge erhöht, so kommt es zu einem G., weil das Güterangebot nicht mehr vermehrt werden kann. So die erhöhte Geldmenge auch nachfragewirksam eingesetzt wird, kommt es zu einem Preisniveauanstieg, welcher den ursprünglichen Geldüberhang sukzessive abbaut. Klassisches Beispiel für einen Geldüberhang bietet die Wirtschaftsgeschichte Deutschlands während des Zweiten Weltkriegs und der Zeit von 1945 bis 1948. - b) In Zentralverwaltungswirtschaften entsteht ein G., wenn das zentral geplante Güterangebot zu den administrativ festgelegten Preisen unter dem nachfragewirksamen nominellen Volkseinkommen bleibt. Wegen der Festpreise wird dieser Geldüberhang nicht durch einen Preisniveauanstieg abgebaut, sondern er schlägt sich in wachsender unfreiwilliger Ersparnis nieder (mitunter auch als Kassenhaltungsinflation bezeichnet). Wird das Festpreissystem im Zuge einer Systemtransformation abgeschafft, so bewirkt der aufgestaute Geldüberhang einen starken Preisniveauanstieg, welcher die grundsätzlichen Probleme einer Systemtransformation noch verstärkt. Dieses Phänomen war und ist in nahezu allen Reformstaaten des wirtschaftlichen Einflußgebietes der ehemaligen Sowjetunion zu beobachten.

 

<< vorheriger Begriff
nächster Begriff>>
Geldtheorie
Geldumlauf

 

Diese Seite bookmarken :

 
   

 

  Weitere Begriffe : Volkseigentum | Kulturwissenschaft | Kleinmaterial | Produktivitätskennzahl | marktbeherrschendes Unternehmen
wiki wirtschaft

Thematische Gliederung | Unser Projekt | Impressum