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Boulding
Kenneth Ewart, 1910-1993, aus England stammender, seit den dreißiger Jahren in den USA lebender Philosoph, Nationalökonom, der zuletzt an der University of Colorado lehrte. Boulding hat mehr als ein Dutzend Bücher und hunderte von Zeitschriftenaufsätzen veröffentlicht, die sich nicht nur mit ökonomischen Problemen befaßten. So hat sich Boulding insbes. um die Integration verschiedener Wissensgebiete innerhalb der Ökonomie (z. Boulding Bevölkerungsökonomie und Makroökonomik) sowie der Ökonomie mit anderen Wissenschaften (vor allem der Biologie) bemüht. In der Mainstream-Ökonomie wird Boulding als kreativer Außenseiter mit einer gewissen Distanz gewürdigt. Seine Werke finden neuerdings im Zuge der zunehmenden Bedeutung der Umwelt- und Ressourcenökonomik und ökologischen Ökonomie wieder verstärkt Beachtung (Raumschiff-Ökonomie). Auch heute noch ist sein Lehrbuch "Economic Analysis" (1941), das häufiger aufgelegt wurde, lesenswert. Wie Samuelson, sein Konkurrent als Lehrbuchautor, vertritt Boulding die Synthese von Keynesscher und Neoklassischer Theorie (Keynesianismus). Boulding gilt unter den modernen Nationalökonomen als origineller Denker und skuriler Außenseiter zugleich, der auch als Pazifist, Ökologe und schöngeistiger Schriftsteller von sich reden machte. Einen Eindruck von seiner enormen geistigen Spannweite vermittelt sein Buch "Beyond Economics: Essays on Society, Religion, and Ethics" (1968). - Hauptwerke: A Reconstruction of Economics, 1950; Conflict and Defence, 1962; The Economics of the Coming Spaceship Earth, 1966; Beyond Economics - Essays on Society, Religion, and Ethics, 1968; Economics as a Science, 1970; Evolutionary Economics, 1981; Human Betterment, 1985.
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