1. Begriff: simultane Gleichungssysteme G. sind Mehrgleichungssysteme, in denen die gegenseitigen Beziehungen der Variablen eines ökonometrischen Modells (Ökonometrie 2.) zum Ausdruck kommen. Sie sind dadurch gekennzeichnet, daß in jeder einzelnen Gleichungerklärende Variablen auftreten können, die in anderen Gleichungen als abhängige (endogene) Variablen dienen (interdependentes Modell). Daraus entstehen stochastische Abhängigkeiten zwischen Störgrößen und erklärenden Variablen; eine der Annnahmen des klassischen Regressionsmodells (Regressionsmodell, Regressionsanalyse) ist damit verletzt. - 2. Beschreibung: Die unverzögerten endogenen Variablen werden als gemeinsam abhängige Variablen bezeichnet. Ihre Werte werden durch das Modell bestimmt. Daneben enthält das s. G. im allgemeinen Variablen, die nicht gleichzeitig durch das Modell erklärt werden. Sie sind als vorherbestimmt zu betrachten. Zu den vorherbestimmten Variablen rechnet man die verzögerten endogenen Variablen und die echten, von außerhalb des Modells vorgegebenen, exogenen Variablen. Ein s. G. wird als vollständig bezeichnet, wenn es ebensoviel Gleichungen wie gemeinsam abhängige Variablen enthält. simultane Gleichungssysteme G. können in der strukturellen Form und in der reduzierten Form geschrieben und analysiert werden. -Vgl. auch Ökonometrie.